Swiss Post Solutions steht laut Berichten kurz vor dem Börsen­gang

8. Juli 2021 um 09:15
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Der Dokumenten­manager könnte offenbar mit 400 bis 500 Millionen Franken bewertet werden.

Die im Dokumentenmanagement tätige Post-Tochter Swiss Post Solutions (SPS) biege mit ihren Vorbereitungen für einen Börsengang auf die Zielgerade ein. Das Unternehmen peile im Herbst eine Kotierung an der Schweizer Börse SIX an. Dies sagten mit der Situation vertraute Personen der Nachrichtenagentur 'Reuters'.
Dabei könnte die Gesellschaft auf einen Wert von 400 bis 500 Millionen Franken kommen. Im Zuge der Transaktion sollen Aktien im Wert von rund 150 Millionen Franken platziert werden. Mit der Durchführung des Börsengangs seien die Grossbanken UBS und Credit Suisse betraut worden.
Eine Post-Sprecherin erklärte, der Konzern prüfe laufend verschiedene strategische Optionen für die Zukunft von Swiss Post Solutions. Eine dieser Optionen sei ein Börsengang. Eine Entscheidung sei bisher aber nicht gefallen und ein genauer Zeitplan liege nicht vor. Die UBS und die Credit Suisse wollten sich nicht äussern.
Anfang Juni bereits berichtete 'Finanz und Wirtschaft' über einen möglichen Börsengang von SPS. Dem Wirtschaftsmagazin war ein Stelleninserat aufgefallen, in dem ein Head of Investor Relations für die Post-Tochter gesucht wurde. Die Person solle "die strategische Planung, Führung und Betreuung der Investorenbeziehungen während und nach dem IPO" verantworten, heiss es dort. Bereits damals kommentierte die Post nur, man prüfe laufend strategische Optionen.

Dämpfer durch Coronakrise

SPS bietet Leistungen im Bereich Business Process Outsourcing. So betreut die Firma interne Poststellen von Unternehmen, verarbeitet Formulare wie Kreditkartenanträge oder Kontoeröffnungen von Banken oder automatisiert die Schadensverarbeitung für Versicherer.
Nach einem über Jahre anziehenden Trend sorgte die Coronakrise für einen Dämpfer; der Umsatz sank 2020 auf 539 Millionen Franken, das Betriebsergebnis auf 25 Millionen Franken. SPS gehört eigenen Angaben zufolge im 30 Milliarden Dollar schweren weltweiten Markt für Dokumentenmanagement zu den führenden Anbietern und betreut international über 1000 Kunden.

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