Die Bundeskanzlei betreibt ab sofort eine Instanz auf Mastodon. Wie sie mitteilt, sollen Erfahrungen mit der Regierungskommunikation auf der dezentralen Social-Media-Plattform gesammelt werden. Das Projekt sei auf ein Jahr beschränkt. Danach wolle man über das weitere Vorgehen entscheiden, so eine Mitteilung.
Die Instanz heisst social.admin.ch und steht dem Bundesrat und den Departementen zur Registrierung offizieller Accounts zur Verfügung. Derzeit planen das EDA, das EDI und das WBF einen oder mehrere offizielle Accounts auf social.admin.ch zu betreiben. Die Bundeskanzlei selber betreibt einen Account für den Bundesratssprecher André Simonazzi (mastodon.social/@
[email protected]).
"Die sozialen Medien entwickeln sich rasant", schreibt die Bundeskanzlei. Der Bund verfolge deshalb die Entwicklungen ständig auch im Hinblick darauf, ob neue oder bislang nicht verwendete Plattformen für die Kommunikation infrage kommen könnten. Der Pilotversuch mit Mastodon habe keine Auswirkungen auf die Nutzung anderer Social-Media-Plattformen durch den Bundesrat oder die Bundesverwaltung.
Im Herbst 2022 gab der Bundesrat bekannt, mit einem Instagram-Kanal loszulegen. So solle gezielt ein jüngeres Publikum angesprochen werden. Für die Lancierung dieses Kanals, hat der Bund die Kommunikation ausgebaut und 10 neue Stellen geschaffen. Letzte Woche startete Verteidigungsministerin Viola Amherd ausserdem ihre eigene Präsenz auf Instagram.
Für das Mastodon-Projekt seien keine neuen Stellen geschaffen worden, schreibt uns die Bundeskanzlei auf Anfrage. Die Accounts sollen von den bestehenden Teams bewirtschaftet werden.
Zu Mastodon schreibt der Bund, die Plattform weise einige Eigenschaften aus, die sie für die Regierungskommunikation grundsätzlich attraktiv mache. Durch die dezentrale Organisation entziehe sie sich der Kontrolle eines einzelnen Unternehmens oder staatlicher Zensurbehörden. Ausserdem sei Mastodon datenschutzfreundlich. Die Betreiber der Instanzen könnten entscheiden, was mit Userdaten geschieht. Viele der Betreiber seien transparent, beschränkten die Erhebung der Daten auf das Notwendige und würden den Verkauf von Daten explizit ausschliessen. Auch die Instanz der Bundeskanzlei wird datenschutzfreundlich betrieben, so die Mitteilung.
Update (13.50 Uhr): Der Artikel wurde um den zweitletzten Absatz ergänzt.