Der einheitliche Ladestandard USB-C für Smartphones und andere Geräte in der Europäischen Union kommt 2024, das stand schon fest. Nun hat die EU das konkrete Datum festgelegt: Ab dem 28. Dezember 2024 müssen alle neu auf den Markt gebrachten Geräte entsprechend ausgerüstet sein.
Neben Smartphones fallen auch Tablets, E-Reader, Digitalkameras, Kopfhörer, tragbare Lautsprecher, Tastaturen und einige weitere Geräte unter die neuen Regeln. Ab Ende April 2026 sollen USB-C-Anschlüsse dann auch für Notebooks Pflicht werden, wie der
Direktive zu entnehmen ist.
"Ein Ladegerät, das für mehrere Geräte geeignet ist, spart Geld und Zeit und hilft uns ausserdem, Elektroschrott zu vermeiden", sagte der tschechische Industrieminister Jozef Sikela im Namen der derzeitigen EU-Ratspräsidentschaft als der Rat
im Oktober die Richtlinie bekannt gegeben hatte. "Wir alle haben mindestens drei Ladegeräte für unser Handy zu Hause. Die Suche nach dem richtigen Ladegerät, entweder zu Hause oder am Arbeitsplatz, kann ziemlich nervig sein."
Nach Angaben des EU-Parlaments sollen die neuen Leitlinien dazu führen, dass Konsumentinnen und Konsumenten in der EU 250 Millionen Euro pro Jahr einsparen, weil unnötige Ladegerätekäufe vermieden werden. Die EU-Kommission soll künftig zudem an einem einheitlichen Standard für kabelloses Laden arbeiten.
In der Diskussion ist der einheitliche Ladestandard in Europa schon lange. Zunächst setzte die EU-Kommission auf freiwillige Zusammenarbeit der Industrie - allerdings wenig erfolgreich. 2009 einigten sich zwar 14 Handy-Hersteller – unter ihnen Apple – auf Druck der Brüsseler Behörde in einer Selbstverpflichtung auf einen einheitlichen Standard für Netzteile.
Bei den Buchsen in Smartphones und Tablet-Computern blieben von einst mehreren Dutzend Typen allerdings drei übrig: Das inzwischen veraltete Micro-USB, das neuere USB-C und die dünneren Lightning-Anschlüsse von Apple. Im September 2021 legte die EU-Kommission dann einen Gesetzesvorschlag für USB-C als Standard vor.