Die Aktionäre und Gläubiger von Atos haben einer Weiterführung des vorgeschlagenen beschleunigten Schutzplans zugestimmt. Der Entwurf habe eine "sehr starke Unterstützung" erhalten, teilte der französische Konzern mit. Während die Zustimmung bei den Gläubigern gegen 100% der abgegebenen Stimmen betrug, stimmten 75% der Aktionäre und Aktionärinnen zu. Damit erreichte Atos die erforderlichen Zweidrittelmehrheiten.
Der Plan sieht die Umwandlung von Schulden in Höhe von 2,9 Milliarden Euro in Eigenkapital sowie die Aufnahme von Neuschulden in Höhe von 1,5 bis 1,675 Milliarden Euro als Teil eines Transaktionspakets vor, das zwischen November 2024 und Januar 2025 umgesetzt werden soll.
Atos senkt Umsatzerwartungen
Das Handelsgericht Nanterre wird den beschleunigten Schutzplan in einer Anhörung am 15. Oktober prüfen und seine Entscheidung voraussichtlich bis Ende Oktober fällen. Sollte das Gericht seine Einwilligung geben, wäre der Plan gegenüber allen beteiligten Parteien durchsetzbar und der Konzern könnte mit der finanziellen Umstrukturierung fortfahren. Dabei käme es zu einer massiven Verwässerung der bestehenden Aktien.
Anfang September hatte Atos
seine Ziele erneut gesenkt. Statt der prognostizierten 9,8 Milliarden Euro wird für das Gesamtjahr 2024 noch ein Konzernumsatz von 9,7 Milliarden Euro erwartet. Auch der Verschuldungsgrad wird etwas langsamer abgebaut, als zuvor erwartet. So soll dieser statt 2026 voraussichtlich erst im Laufe des Jahres 2027 auf einen geringeren Wert sinken.
Zusätzlich hatte Atos auch seine Umsatz- und Betriebsmargenziele für 2027 gesenkt. Der Dämpfer soll allerdings keine Auswirkungen auf den Restrukturierungsplan haben, beteuerte der Konzern wiederholt.