Atos senkt Ziele, aber sieht sich langfristig auf Kurs

2. September 2024 um 11:50
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Atos-Hauptsitz in Bezons. Illustration: Atos

Dem Konzern sind zwei Grosskunden aus dem Bereich Digital & Cloud abgesprungen. An der angestrebten Restrukturierung soll sich aber nichts ändern.

Der französische IT-Konzern Atos hat seine Finanzprognosen bis 2027 angepasst. Grund dafür sind die katastrophalen Ergebnisse des ersten Halbjahres 2024, "das aktuelle Geschäftsumfeld und die erwarteten Auswirkungen auf den freien Cashflow", schreibt das Unternehmen in einem Update zur laufenden Restrukturierung.
Wie das französische Tech-Magazin 'Silicon' schreibt, soll insbesondere der Verlust von Verträgen mit zwei Grosskunden im Geschäftsbereich Digital & Cloud dafür verantwortlich sein. Atos wird in den nächsten Jahren also weniger Bargeld zur Verfügung haben, weil die Umsätze nach unten gezogen wurden.
So prognostiziert das Unternehmen einen Konzernumsatz von 9,7 Milliarden Euro für das Gesamtjahr 2024. Zuvor war noch von 9,8 Milliarden Euro die Rede. Der Dämpfer soll allerdings keine Auswirkungen auf den Restrukturierungs­plan haben, beteuert der Konzern erneut. Für 2026 werde immer noch eine positive, aber etwas geringere Generierung von Bargeld erwartet, so das Unternehmen.

Schutzplan entscheidet

Auch der Verschuldungsgrad wird etwas langsamer abgebaut, als zuvor erwartet. So soll dieser statt 2026 voraussichtlich erst im Laufe des Jahres 2027 auf einen geringeren Wert sinken. Zusätzlich hat Atos auch seine Umsatz- und Betriebsmargenziele für 2027 gesenkt.
Am 15. Oktober findet eine gerichtliche Anhörung zur Genehmigung eines beschleunigten Schutzplans statt. Sollte der Restrukturierungsplan von Atos angenommen werden, käme es zu einer massiven Verwässerung der bestehenden Aktien.
Von November 2024 bis Januar 2025 hat Atos dann mehrere Kapital­erhöhungen und die Ausgabe von Schuldtiteln in Aussicht gestellt.

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