Der französische Konzern Atos hat seine Ergebnisse für das erste Halbjahr 2024 bekannt gegeben. Das Unternehmen verzeichnete bis Ende Juni einen Betriebsverlust von 1,70 Milliarden Euro, verglichen mit einem Verlust von 434 Millionen Euro im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Laut Mitteilung haben Wertminderungen und geringere Umsätze dazu beigetragen.
Die Einnahmen gingen im Vergleich zum Vorjahr von 5,51 auf 4,96 Milliarden Euro zurück. Der Bereich Eviden litt dabei stärker als Tech Foundations und verzeichnete einen Umsatzrückgang von 4,2% auf 2,38 Milliarden Euro.
Insbesondere die Nachfrage in Nord- und Südamerika sowie Teilen Europas sei schwach gewesen. In Europa, vor allem in Deutschland, sei es zu einem starken Rückgang bei den Aufträgen im öffentlichen Sektor gekommen, erklärte Finanzvorstand Jacques-François de Prest gegenüber Journalisten.
Wertminderungen wegen Umstrukturierung
Der Refinanzierungsplan verlaufe aber erfolgreich, betonte Atos erneut. Mitte Juli hatte sich der Konzern von bestehenden Gläubigern
dringend benötigte Finanzmittel in der Höhe von 1,68 Milliarden Euro gesichert. Kurz darauf wurde mit Jean-Pierre Mustier
ein neuer CEO bekannt gegeben. Er ist der fünfte Firmenchef in den letzten zwei Jahren.
Im ersten Halbjahr verbuchte das Unternehmen Wertminderungen in Höhe von 1,57 Milliarden Euro auf einen Teil seiner Vermögenswerte im Zusammenhang mit der finanziellen Umstrukturierung und der Kündigung von Verträgen durch einige Kunden.
Keine weiteren Verkäufe geplant
Beim schlingernden Konzern war in den letzten Monaten wiederholt auch von einem möglichen Verkauf von verschiedenen Unternehmensbereichen die Rede. So soll Worldgrid, das Beratungs- und Ingenieurdienstleistungen für Energie- und Versorgungsunternehmen anbietet, für 270 Millionen Euro an den französischen IT- und Engineering-Anbieter Alten verkauft werden. Der Geschäftsbereich Big Data and Security (BDS) soll vom französischen Staat übernommen werden.
Dabei soll es vorerst bleiben, weitere Verkäufe sind offenbar nicht geplant. "Ich kann bestätigen, dass ausser Worldgrid und den Gesprächen mit dem Staat über den Umfang der sensiblen hoheitlichen Tätigkeiten keine weiteren Veräusserungen in Erwägung gezogen werden", sagte Finanzvorstand de Prest.