Googles Chatbot Bard war der Hoffnungsträger für Googles KI-Vorhaben. Doch er entpuppte sich als technologische Fata Morgana. Nicht umsonst hatte der Konzern bei der Vorstellung
die Präsentation frisiert. Nach dem
Rebranding in Gemini wirds leider nicht besser. Ich habe das Gefühl, dass wo einst Visionäre am Werk waren, nun Zauderer und Tüftler ohne Kompass das Ruder übernommen haben.
Jeder neue Versuch Googles, seine KI-Muskeln spielen zu lassen, endet in einem kommunikativen Fiasko. Diese Serie von Blamagen ist kein Zufall, sondern ein Spiegelbild einer Unternehmenskultur, die sich in Selbstgefälligkeit und einer verzerrten Wahrnehmung der eigenen Unfehlbarkeit verloren hat. Google versucht verzweifelt, das Vertrauen der Öffentlichkeit mit halbherzigen Erklärungen und Ausflüchten wiederzugewinnen, doch die Schäden sind tiefgreifend.
Verzerrung der Wirklichkeit
Unter dem Deckmantel von Diversität und Inklusion betreibt Google ein gefährliches Spiel mit der Realität. Indem das Unternehmen historische Fakten durch eine "woke"-gefilterte Brille neu interpretiert, verwandelt es Geschichte in eine verhandelbare Ware. Die absurde Umdeutung von Bildern – deutsche Soldaten aus dem Jahr 1943, die plötzlich als Personen verschiedener Ethnien erscheinen, oder Darstellungen des Papstes, die jeglicher historischen Genauigkeit entbehren – ist ein Hohn auf die Komplexität unserer Vergangenheit.
Google steht am Pranger einer Gesellschaft, die sich zunehmend fragt, ob Technologieunternehmen die Hüter unserer Geschichte sein dürfen. Die aktuelle Strategie, historische Narrative umzuschreiben, ist nicht nur ein Affront gegen die Wahrheit, sondern auch ein gefährliches Experiment mit dem kollektiven Gedächtnis. Die KI hat das Potenzial, unser Verständnis der Welt zu erweitern, doch wenn sie dazu missbraucht wird, die Vergangenheit zu politisieren, verliert sie ihre Integrität und ihren Wert.
Ein Aufruf zum Umdenken
Google mag den Pfad der technologischen Erleuchtung verlassen haben, doch es ist noch nicht zu spät für eine Kurskorrektur. Es bedarf eines grundlegenden Umdenkens, einer Rückbesinnung auf die Prinzipien von Transparenz, ethischer Verantwortung und historischer Authentizität. Die KI-Entwicklung muss von einer echten Auseinandersetzung mit den moralischen und sozialen Implikationen begleitet werden, anstatt sich in einer Echo-Kammer der Selbstbeweihräucherung zu verlieren. Nur so kann Google das Vertrauen zurückgewinnen und seinen Platz als Innovator sichern, ohne die Geschichte und Wahrheit als Kollateralschaden zu hinterlassen.
Interessenbindung: Christian Fehrlin ist Inhaber der Firma Ava-X, die wie Inside IT zum Unternehmen Deep Impact gehört.