Mit der Umbenennung seines KI-Systems will Google sein Profil schärfen. Gleichzeitig kündigt der Internet-Konzern KI-Apps fürs Smartphone und eine bezahlpflichtige Profi-Variante an. Unter dem Namen Gemini war im Dezember Googles
Sprachmodell lanciert worden.Google wird künftig seine Apps und Dienste mit Künstlicher Intelligenz unter der Marke Gemini zusammenfassen. Bislang trug nur das Sprachmodell des Konzerns den Namen Gemini. Der Chatbot von Google hiess bislang Bard, benannt nach dem englischen Dichter William Shakespeare (Spitzname: "The Bard of Avon"). Dieser Name für den Herausforderer von ChatGPT von OpenAI werde künftig verschwinden, kündigte Konzern-Chef Sundar Pichai an.
In den USA wird Gemini ab sofort auch auf Smartphones zur Verfügung stehen. Handys mit dem Google-Betriebssystem Android erhalten eine eigene Gemini-App. Auf dem iPhone von Apple wird Gemini innerhalb der bestehenden Google-App angeboten. Dabei löst das KI-System auch den bisherigen Sprachassistenten Google Assistent ab, wenn die Nutzerinnen und Nutzer dem Umstieg zustimmen.
Verfügbarkeit in Europa noch offen
Wann die Apps in Europa zur Verfügung stehen werden, teilte Google nicht mit. Eine Woche nach dem Start in den USA sollen die Apps in weiteren englischsprachigen Ländern sowie auf Japanisch und Koreanisch in Japan und Südkorea eingeführt werden. Erfahrungsgemäss folgen andere Sprachen wie Spanisch und Deutsch mit Abstand von einigen Monaten.
Gleichzeitig mit den Smartphone-Apps bringt Google ausserdem eine bezahlpflichtige KI-Profi-Version – Gemini Advanced – auf den Markt, die auf dem neuen Sprachmodell Ultra 1.0 aufsetzt. Sie wird vorerst in 150 Ländern der englischsprachigen Welt angeboten und ist Teil des Abo-Dienstes Google One. Der KI-Dienst kostet knapp zehn US-Dollar im Monat, ist aber nur in der teuersten Variante von Google One verfügbar, die zusätzlich zehn Dollar kostet. Dafür erhalten die Kundinnen und Kunden unter anderem einen Cloud-Speicherplatz von zwei Terabyte. Wann der Dienst in Europa gebucht werden kann, wurde ebenfalls nicht mitgeteilt. In dieser Region fehlt bislang
ebenso die Möglichkeit, Bilder zu generieren.
Google-Managerin Sissie Hsiao erklärte in einem Blog-Eintrag, Gemini Advanced sei weitaus leistungsfähiger bei hochkomplexen Aufgaben wie dem Schreiben von Programmcode, logischem Denken, dem Befolgen differenzierter Anweisungen und der Zusammenarbeit an kreativen Projekten. "Mit Gemini Advanced können Sie nicht nur längere, detailliertere Gespräche führen, sondern er versteht auch den Kontext Ihrer vorherigen Aufforderungen besser."