Hacker erbeuten wohl Daten von 300'000 Toyota-Kunden

7. Oktober 2022 um 13:47
image
Foto: Christina Telep / Unsplash

Cyberkriminelle sollen Daten von bis zu 300'000 Kunden des japanischen Auto-Riesen erbeutet haben. Die Schweiz soll nicht betroffen sein, sondern nur Nutzer vom Onlinecockpit T-Connect.

Einmal mehr sollen Hacker Zugriff auf Daten von knapp 300'000 Kunden des japanischen Auto-Riesen Toyota gehabt haben. Der Konzern teilte mit, "wir haben festgestellt, dass 296'019 E-Mail-Adressen von Kunden und die dazugehörigen Verwaltungsnummern kompromittiert worden sein könnten". Betroffen sind demnach Autofahrer, die den Toyota-Onlinedienst T-Connect nutzen.
Schweizer Kunden sind nicht von dem Datenleck betroffen, wie ein Unternehmenssprecher in der Schweiz gegenüber der Nachrichtenagentur 'Keystone-SDA' sagte. In Europa werde der Service "MyToyota via APP" genutzt und nicht der T-Connect-Service.
In Japan hiess es weiter, es bestehe keine Möglichkeit, dass andere Daten wie Namen, Telefonnummern, Kreditkarten oder weitere Informationen durchgesickert seien. Trotzdem werden auch Vorfälle dieser Art als gravierend eingestuft, weil mit Hilfe der erbeuteten Basis-Informationen gefährlichere Phishing-Angriffe gestartet werden könnten.
Der jüngste Vorfall steht in einer Reihe von Datenlecks und Cybersecurity-Vorfällen bei dem japanischen Konzern und seinen Zulieferern. Im März 2019 fielen die Daten von 3,1 Millionen Kundinnen und Kunden in die Hände von Hackern. In diesem Februar musste Toyota zeitweise Produktionsanlagen stilllegen, nachdem ein Zulieferer von einer Cyberattacke betroffen war.
Bei dem aktuellen Fall lag die Schwachstelle offenbar auch bei einem Zulieferer. Dieser habe einen Teil des Programmcodes von T-Connect auf die Plattform Github gestellt und den Code im Dezember 2017 versehentlich auch der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. "Der veröffentlichte Quellcode enthielt einen Zugangsschlüssel zum Datenserver, mit dem auf E-Mail-Adressen und Kundenverwaltungsnummern zugegriffen werden konnte."

Loading

Mehr zum Thema

image

Das ÜPF-Überwachungssystem ist bereits im Einsatz und kann neue Tricks

Seit August nutzen Kapos und das Fedpol das neue System FLICC, wie inside-it.ch erfahren hat. Es soll Überwachungstypen aus der laufenden VÜPF-Revision unterstützen können. Diese sind hoch umstritten.

publiziert am 22.9.2023 1
image

Gitlab stopft kritische Lücken

Eine Sicherheitslücke in Gitlab hat es Angreifern ermöglicht, Daten zu stehlen oder beliebigen Code auszuführen. Nun steht ein Patch bereit.

publiziert am 22.9.2023
image

Podcast: Die Meldepflicht bei Cyberattacken kommt

Betreiber kritischer Infrastrukturen müssen dem NCSC künftig Cyberangriffe melden, Schwachstellen allerdings nicht. Im Podcast rollen wir das politische Hin und Her auf.

publiziert am 22.9.2023
image

Progress patcht neue Moveit-Lücken

Noch wurden die Lücken nicht angegriffen. Aber Clop und andere Hacker lecken sich wohl bereits die Finger.

publiziert am 21.9.2023