Die Anzeichen, dass es bei Oracle Cloud zu einem Datenabfluss gekommen ist, haben sich in den letzten Tagen
immer weiter verdichtet. Zwar hat das Unternehmen einen Breach seiner Systeme stets mit Nachdruck dementiert, dennoch deuteten die publizierten Daten von Nutzerinnen und Nutzern aus dem Lightweight Directory Access Protocol (LDAP) sowie dem Single-Sign-On (SSO) daraufhin, dass es eben doch einen Cyberangriff gab.
Wie
'Bloomberg' (Paywall) nun herausgefunden hat, hat Oracle seine Kundschaft darüber informiert, dass ein Hacker in ein Computersystem eingebrochen ist und "alte Anmeldedaten" gestohlen hat. Zur Beute sollen Benutzernamen, Passwörter und verschlüsselte Passwörter gehören, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen gegenüber der Nachrichtenagentur.
Zudem räumten mehrere Oracle-Mitarbeitende gegenüber betroffenen Kunden ein, dass ein Angreifer in eine "Legacy-Umgebung" eindringen konnte. Das System sei aber seit acht Jahren nicht mehr in Gebrauch und die gestohlenen Kundendaten würden daher nur ein geringes Risiko darstellen, so zwei Quellen von 'Bloomberg'.
Eine weitere Person, die ebenfalls mit der Sicherheitsverletzung vertraut ist, sieht das anders. Sie sagt, dass die gestohlenen Daten auch Anmeldedaten aus dem Jahr 2024 enthalten. Gegenüber 'Bloomberg' reagierte Oracle nicht mit einer Stellungnahme. Das FBI lehnte eine Stellungnahme ab und Vertreter von Crowdstrike, die den Vorfall untersuchen, verwiesen bei Fragen an Oracle.
Damit ist der zweite Cyberangriff auf Oracle in diesem Jahr Tatsache. Bereits im Februar wurde die Gesundheitssparte Oracle Health gehackt, wobei in den USA auch
Patientendaten abgeflossen sind. Das Unternehmen sagte, dass die beiden Vorfälle in keinem Zusammenhang stehen.