Kapo Bern will Blockchain-Kriminalität aufspüren

28. März 2024 um 10:06
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Foto: zVg

Die Polizeibehörde setzt als erste in der Schweiz auf Software der US-Firma Chainalysis. Die Kosten dafür belaufen sich auf eine knappe halbe Million Franken.

Das amerikanische Unternehmen Chainalysis hat sich auf Blockchain-Analyse spezialisiert und kann unter anderem Transaktionen von Kryptowährungen zurückverfolgen, wie es im Beitrag "Crypto Is Anything But Private" des 'Time'-Magazins nachzulesen ist.

Das FBI und die Kapo Bern

Das Unternehmen bietet Compliance und Software zur Analyse öffentlicher Blockchain Ledgers an. Die Firma veröffentlicht ausserdem regelmässig Analysen zu Lösegeldzahlungen bei Ransomware-Fällen, die sie mit ihrer Software aufspürt. Zur Kundschaft zählen einem Artikel des 'New York Business Journals' (Paywall) zufolge unter anderem das FBI und die Drug Enforcement Administration (DEA) aus den USA sowie die britische National Crime Agency (NCA).
Nun gesellt sich auch die Kantonspolizei Bern dazu. Die Behörde hat Chainalysis in einem freihändigen Verfahren einen Zuschlag über 533'310 US-Dollar (rund 480'000 Franken) erteilt. Dieser Betrag wird für die Lizenzierung der Analysesoftware für die nächsten drei Jahre fällig.

Erste Polizeiebehörde in der Schweiz

Man befasse sich mit illegalen Handlungen im digitalen Bereich, heisst es seitens der Kapo Bern. Damit diese "im Verdeckten stattfinden können, greifen die Protagonisten oft auf Kryptowährungen zurück", schreibt sie auf der Beschaffungsplattform Simap. Um diese aufzudecken, müsse die Kapo die Geldflüsse bei Kryptowährungen besser nachvollziehen können. Dies ermöglicht die Software von Chainalysis.
Die Kapo Bern ist laut der Plattform 'Intelli Procure' die erste Polizeibehörde der Schweiz, die die Software von Chainalysis einsetzen wird.

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