Keine zusätzlichen Ressourcen für den Datenschutz in Schwyz, Ob- und Nidwalden

31. Juli 2023 um 10:46
image
Foto: Luca / Unsplash

Kantonsräte machen sich Sorgen um die Arbeitslast beim Datenschutzbeauftragten. Der Regierungsrat hat ihre Anfrage beantwortet.

"Alarm beim kantonalen Datenschutzbeauftragten", überschrieben die Schwyzer GLP-Kantonsräte Michael Fedier und Lorenz Ilg eine kleine Anfrage. Mit "Besorgnis" hätten sie vom kürzlichen Rücktritt der Stellvertreterin des kantonalen Beauftragten zur Kenntnis genommen. Zudem trete per 1. September das revidierte Datenschutzgesetz in Kraft.
Dieses bedeute im Bereich Datenschutz neue und zusätzliche, juristische sowie organisatorische Aufgaben. "Die Pendenzenlast wird zwangsläufig weiterhin ansteigen. Es ist zu bedenken, dass der Öffentlichkeits- und Datenschutzbeauftragte mit der letzten Erhöhung um 50% aktuell gerade einmal 230 Stellenprozente hat", heisst es in der Anfrage.
Die beiden Parlamentarier zitieren auch den Datenschutzbeauftragten für Schwyz, Ob- und Nidwalden (ÖDSB), Philipp Studer. Dieser sagte bei der Präsentation des Jahresberichts an der Ratssession vom 29. Juni: "Wir sind wirklich am Anschlag. Aber zum Glück können wir schwimmen." Im Bericht erklärte Studer, es sei "dringend" mehr Personal notwendig. "Vergleicht man unsere Aufsichtsstelle mit den Informatikstellen in Verwaltungen, müssten unsere Ressourcen ebenfalls klar höher sein."

"Alarmierende Arbeitsüberlastung"

"Wie gedenkt der Regierungsrat mit dieser alarmierenden Arbeitsüberlastung umzugehen?", fragten die Kantonsräte. Und: "Auf welchem Wege können wir dem kantonalen Datenschutzbeauftragten schnell mehr Mittel und Ressourcen zur Verfügung zu stellen?"
Der Schwyzer Regierungsrat betont in seiner Antwort, dass der ÖDSB durch den Kantonsrat gewählt werde. "Allfällige Massnahmen liegen vollständig in der Kompetenz des Kantonsrats, dem Regierungsrat kommt in dieser Hinsicht keine Funktion zu."

Amt für Informatik will Security verbessern

"Im Rahmen der Berichterstattung des ÖDSB an den Kantonsrat im Juni 2023 wies der Sprecher der Rechts- und Justizkommission darauf hin, dass der Nachweis für eine Stellenerhöhung noch nicht erbracht worden sei. Auch die Rechtspflegekommission des Kantons Obwalden kritisierte die geforderte Stellenerhöhung in der Sitzung des Obwaldner Kantonsrats vom 26. Mai 2023", schreibt Finanzdirektor Herbert Huwiler.
In einer Vorbemerkung betont er, dass dem ÖDSB primär eine Aufsichtsfunktion zukomme und dieser nicht in den Bereich Cybersicherheit involviert sei. Hier seien das Finanzdepartement und insbesondere das Amt für Informatik zuständig. Das Amt arbeite an der Einführung eines Informations-Sicherheits-Managementsystems. "Ziel ist, das Sicherheitsniveau der kantonalen Informatik-Infrastrukturen und der Geschäftsprozesse der Verwaltung weiter anzuheben und der Entwicklungen der digitalen Transformation angemessen Rechnung zu tragen", so Huwiler.

Loading

Mehr zum Thema

image

Drohnenverbot über dem Swift-RZ

Das hauptsächlich unterirdische Rechenzentrum erhält noch mehr Schutz.

publiziert am 25.4.2025
image

"Wer die IS-H-Ablösung nicht frühzeitig plant, riskiert Störungen"

SAP stellt die Lösung IS-H ein. Silvio Frey von Detecon zeigt im Interview Perspektiven für Schweizer Spitäler auf.

publiziert am 25.4.2025
image

Apple will iPhones vermehrt in Indien fertigen

Trump wollte die iPhone-Produktion in die USA bringen. Apple möchte lieber nach Indien ausweichen.

publiziert am 25.4.2025
image

Bern braucht Fachapplikation für Schutzräume

Der Kanton übernimmt ab 2026 die Bewirtschaftung von circa 50'000 Schutzräumen. Dafür möchte das zuständige Amt eine Fachanwendung beschaffen.

publiziert am 24.4.2025