History: Libreoffice, 40 Jahre und noch lernfähig

14. Februar 2025 um 13:56
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Einst und Jetzt.

1985 wurde der Libreoffice-Urahne Starwriter publiziert. Zum Jubiläum gibt es neue Libreoffice-Versionen.

Die Open-Source-Office-Suite Libreoffice hat bereits eine lange Geschichte hinter sich. Unter diesem Namen existiert sie zwar erst seit 2010, aber sie war damals ein Klon von Openoffice.
Der früheste Vorgänger dieser Bürosuite hiess Starwriter (später Staroffice) und wurde 1985 vom deutschen Softwareunternehmen Star Division auf den Markt gebracht. Dieser Softwarehersteller hoffte, damit dem damaligen grossen Marktführer Wordperfect Marktanteile abnehmen zu können, anfänglich vor allem durch einen wesentlich tieferen Preis. In Deutschland erreichte Staroffice zeitweise einen Marktanteil von 25%. Der Erfolg hielt allerdings nicht an, vor allem nachdem Microsoft 1989 seine Bürosuite auf den Markt brachte.
1999 übernahm Sun Microsystems das Produkt. Ein Jahr danach stellte Sun die Suite unter eine Open-Source-Lizenz und nannte sie Openoffice. Um damit Geld zu verdienen, bot Sun bezahlpflichtigen Support für Unternehmen an. Libreoffice entstand 2010 nach der Übernahme von Sun durch Oracle, weil die Open-Source-Community befürchtete, dass Oracle Openoffice als proprietäres Produkt weiterentwickeln wolle. 2011 erklärte Oracle allerdings, dass der kommerzielle Support eingestellt werde und spendete Openoffice an die Apache Foundation. Trotzdem fand Openoffice danach nur noch wenig Anklang in der Entwicklergemeinde. Seit 2015 gilt das Projekt als eingestellt.

2025: Mehr Kollaboration

Libreoffice aber lebt weiterhin. An der Fosdem-Konferenz in Brüssel wurden einige Neuerungen vorgestellt. Unter anderem soll die kommende Version 25.2 ermöglichen, dass in Writer mehrere Personen gleichzeitig an einem Dokument arbeiten können. Google Docs ermöglicht dies natürlich schon lange, ebenso wie Collabora, die Online-Version von Libreoffice. Mit der neuen Libreoffice-Version soll die Echtzeit-Zusammenarbeit es aber auch offline funktionieren, wenn die User und Userinnen im gleichen Netzwerk sind. Dafür wird im Netzwerk eine Kopie erstellt, die alle Änderungen synchronisiert.
Ebenfalls mehr Kollaboration soll eine Zetaoffice genannte Version von Collabora ermöglichen, die von Allotropia entwickelt wird. Zetaoffice soll im Gegensatz zu Collabora nicht nur online, sondern auch offline gebraucht werden können, dann aber noch ohne die Möglichkeit zur Echtzeit-Zusammenarbeit. Vor allem aber soll Zetaoffice von Website-Betreibern genutzt werden können, um einfach Funktionen von Libreoffice, sowohl Texte als auch Tabellen oder Präsentationen in ihre Sites einbinden zu können. Diese können dann von Site-Besuchern editiert werden, mit den genau gleichen Möglichkeiten, die auch Libreoffice bietet.

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