Alternativer Nobelpreis für Snowden

24. September 2014 um 15:24
  • politik & wirtschaft
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Für seine Enthüllungen massloser Ausspähaktivitäten weltweit ist der frühere US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet worden.

Für seine Enthüllungen massloser Ausspähaktivitäten weltweit ist der frühere US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet worden. Der 31-Jährige erhält den undotierten Ehrenpreis zusammen mit "Guardian"-Chefredaktor Alan Rusbridger. Dies teilte die Right-Livelihood-Award-Stiftung am Mittwoch in Stockholm mit. Die britische Zeitung "Guardian" hatte die Überwachungspraktiken des US-Geheimdienstes NSA enthüllt.
Snowden werde geehrt, "weil er mit Mut und Kompetenz das beispiellose Ausmass staatlicher Überwachung enthüllt hat, die grundlegende demokratische Prozesse und verfassungsmässige Rechte verletzt", teilte die Stiftung mit. Rusbridger bekomme den Preis "für den Aufbau einer globalen Medienorganisation, die sich verantwortlichem Journalismus im öffentlichen Interesse verschrieben hat und gegen grosse Widerstände illegales Handeln von Unternehmen und Staaten enthüllt".
Weder Snowden noch Rusbridger hätten allein das erreichen können, was sie zusammen geschafft hätten, erklärte der Direktor der Right-Livelihood-Award-Stiftung, Ole von Uexküll. "Deshalb geben wir ihnen den Preis gemeinsam." Er habe Snowden vergangene Woche über die Auszeichnung informiert, sagte von Uexküll. "Er hat sich sehr gefreut und würde liebend gern nach Schweden kommen." Das will die Stiftung nun trotz Snowdens Zwangsexil in Russland mit juristischer Unterstützung möglich machen.
Der Alternative Nobelpreis, der offiziell Right Livelihood Award (Preis für richtige Lebensführung) heisst, würdigt jedes Jahr Kämpfer für Menschenrechte, Umweltschutz und Frieden. Die gleichnamige Stockholmer Stiftung vergibt den Award unabhängig von den traditionellen Nobelpreisen. Die Jury wählte in diesem Jahr aus 120 Kandidaten aus 53 Ländern aus. Überreicht werden die Preise am 1. Dezember im schwedischen Reichstag. (sda/mim)

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