

Appenzeller Gemeinden leiden unter Software-Einführung
23. Oktober 2012, 08:41
Zwei Ausserrhoder Gemeinden haben im Zusammenhang mit der Einführung von "newsystem public" grossen Mehraufwand. Das Projekt ist aber dennoch auf einem guten Weg.
Zwei Ausserrhoder Gemeinden haben im Zusammenhang mit der Einführung von "newsystem public" grossen Mehraufwand. Das Projekt ist aber dennoch auf einem guten Weg.
Gestern berichtete das 'St. Galler Tagblatt', dass die Einführung der Software "newsystem public" (NSP) in Appenzell Ausserrhoden problematisch sei. Die Rede ist von einem "immensen Mehraufwand" für die Gemeindeangestellten. Aufgrund dieser Mehrbelastung musste gar die Urnäscher Finanzverwalterin ihr Pensum aus gesundheitlichen Gründen reduzieren. Ausserdem kündigte die Leiterin Finanzen in Waldstatt.
Sabrina Steiger, Gemeindeschreiberin von Waldstatt, kritisiert in dem Bericht den Kanton: "Wir wussten lange nicht, was bezüglich des Arbeitsaufwands auf uns zukommt." Ähnlich tönt es in Urnäsch. "Entgegen den Aussagen des Kantons war ein erheblicher Mehraufwand zu bewältigen. Wenn wir gewusst hätten, was uns erwartet, hätten wir die Sache anders aufgleisen können. Das ist ein gewaltiges Bündel an Aufgaben und wurde vom Kanton unterschätzt", so Gemeindeschreiberin Erika Weiss. Andere Gemeinden waren allerdings offenbar besser auf den Mehraufwand vorbereitet. Zahlreiche Gemeinden haben frühzeitig reagiert und etwa Lehrabgänger temporär eingestellt.
Gemeinden haben Aufwand unterschätzt
Verantwortlich für das Projekt in Appenzell Ausserrhoden ist der IT-Dienstleister AR-Net Informatik. Verwaltungsratspräsident Max Koch bedauert in einer Stellungnahme gegenüber inside-it.ch die in den zwei Gemeinden entstandene Situation, erklärt aber folgendes: "Nachdem sich AR-Net Informatik unter Miteinbezug aller involvierten Gemeinden per Mitte 2011 nach einer zusätzlichen, sorgfältigen Evaluation auch für die Migration der heutigen Lösung auf die moderne und zukunftsgerichtete SSGI-Lösung entschieden hatte, wurde in der zweiten Jahreshälfte 2011 an einigen Informationsveranstaltungen für alle Gemeindevertreter über die grosse Dimension des bevorstehenden Projektes informiert."
Dabei, so erklärt Koch, sei auch immer wieder festgehalten worden, dass es nicht "nur" um die Einführung von NSP gehe, sondern gleichzeitig auch die Revision des Finanzhaushaltgesetzes und organisatorische Optimierungen mit der kantonalen Informatik zu bewältigen seien: "Man war sich also bewusst, welche Herausforderungen gesamthaft zu bewältigen sind und sensibilisierte damit rechtzeitig alle involvierten Stellen", so der Verwaltungsratspräsident von AR-Net. Er verweist zudem auf die oben erwähnten positiven Erfahrungen anderer Ausserrhoder Gemeinden. Im Allgemeinen sei man mit dem Projekt auf gutem Weg, das gesetzte Ziel eines Produktivstartes per Anfang 2013 zu erreichen, sagt Koch. (Maurizio Minetti)
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