ASALfutur kostet weitere 14 Millionen mehr – Projekt­ende endlich in Sichtweite

1. Dezember 2021 um 22:05
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Zusätzliche Anforderungen, externe Spezialisten und die Pandemie machen das 2013 gestartete Projekt nochmal teurer.

Im Oktober 2022 soll ASALfutur eingeführt werden; der Projektabschluss ist für 2023 geplant. Werden die Termine eingehalten, werden die IT-Systeme der Arbeitslosenversicherung nach 29 Jahren tatsächlich noch abgelöst. Bis es jedoch soweit ist, wird noch viel Wasser die Flüsse hinunterfliessen bzw. viel Geld von der Arbeitslosenversicherung abfliessen.

Projekt über 5-mal so teuer wie ursprünglich geplant

Wie die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK) in ihrem aktuellen Bericht feststellt, wird das 2013 gestartete Projekt ASALfutur nämlich nochmal 14 Millionen teurer. Nach aktuellem Wissensstand hat die Ablösung der IT-Systeme, über die seit 1993 Leistungen an Arbeitslose oder Kurzarbeitende ausbezahlt werden, bereits an die 150 Millionen Franken gekostet, wie diverse Zuschläge aus der Vergangenheit zeigen. Die EFK spricht in ihrem Bericht von einem Projektvolumen "in Höhe von 118 Millionen". Der Unterschied dürfte im Auge des Betrachters liegen bzw. darin, welcher Zuschlag welchem Budgettopf zugeordnet wird. So oder so wirdASALfutur mindestens 5-mal teurer als ursprünglich geplant: Das unter dem Namen ASALneu gestartete Projekt hätte eigentlich nur 22 Millionen Franken kosten sollen.

Weitere Terminverzögerungen nicht auszuschliessen

Die erneuten Mehrkosten sind laut EFK unter anderem auf zusätzliche Anforderungen, das Heranziehen externer Spezialisten und die Pandemie zurückzuführen. Wie dem Bericht weiter zu entnehmen ist, stand das Projekt im Frühjahr 2020 kurze Zeit fast still, weil aufgrund der starken Belastung bei den Arbeitslosenkassen Ressourcen für die Projektmitarbeit fehlten. Die EFK hält fest, dass deshalb der Einführungstermin gegenüber der ursprünglichen Planung um 18 Monate verschoben werden musste.
Die Einführung der Software im Herbst 2022 und der Projektabschluss ein Jahr später sei realistisch und machbar, so die EFK in ihrem Bericht. Sie schliesse aber mit Verweis auf die grosse Belastung von Schlüsselpersonen nicht aus, dass weitere Anpassungen notwendig werden. Insgesamt sei das Projekt solide aufgesetzt und werde gut geführt. Die Berichterstattung des Projekts ASALfutur an Bundesrat und Parlament sei verlässlich, so die EFK in ihrem Bericht an die Aufsichtskommission der Arbeitslosenversicherung und das Staatssekretariat für Wirtschaft.

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