

Autonomes Fahren: Schaffhausen plant neues ÖV-Projekt
13. September 2021 um 14:35- schaffhausen
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Statt wie bisher einen fahrenden Computer zu testen, soll diesmal ein mit Sensorik aufgerüsteter klassischer Elektro-Toyota im ÖV-Betrieb ausprobiert werden.
Das Schaffhauser Swiss Transit Lab (STL) will im nächsten Jahr neue Technologien der automatisierten Mobilität im öffentlichen Verkehr (ÖV) testen. Das "Linie 13" genannte zweite Pilotprojekt der Verkehrsbetriebe Schaffhausen (VBSH) setze auf den Erfahrungen des ersten, 2019 gestarteten Pilotprojekts mit einem ins ÖV-Netz eingebundenen selbstfahrenden Bus auf.
Diesmal gehe man insofern einen Schritt weiter, weil "zum ersten Mal in der Schweiz ein automatisiertes Fahrzeug (Level 4) mit Dual-Mode-Technologie ausgerüstet und in einem Pilotprojekt eingesetzt" werde, heisst es in einer Mitteilung. Konkret gemeint ist, dass ein handelsüblicher Toyota mit Sensortechnologie für automatisiertes Fahren von der Firma Sensible 4 zu einem mit Level 4 als hochautomatisiert eingestuftem Fahrzeug aufgerüstet wird (Level 5 ist ein totalautomatisiertes und Level 1 ein traditionelles Fahrzeug). Der Toyota kann auf zweifache Weise sowohl autonom als auch traditionell von einem Fahrer gesteuert werden (dual mode).
Beim STL wird betont, dass die Umsetzung von Linie 13 durch die Kooperation mit der Ende 2020 gegründeten Swiss Association of Autonomous Mobility (SAAM) in eine überregionale, nationale Strategie eingebettet sei. Auch das ein Novum, wie SAAM-Geschäftsführer Martin Neubauer in einem Telefonat mit inside-it.ch erklärt. Er betont, dass die SAAM die seit Jahren ausser in Schaffhausen auch beispielsweise in Sion, Bern oder Genf gelaufenen Pilotprojekte auf Bundesebene koordinieren wolle. In diesem Fall arbeite man zum Beispiel gemeinsam mit dem STL am Antrag fürs Bundesamt für Strassen (ASTRA) zur Zulassung des Tests, die voraussichtlich im nächsten Jahr starten werden.
Normaler Bus statt fahrender Computer
Auf die Besonderheit dieses Projektes angesprochen, bringt Neubauer es so auf den Punkt: Bisher hätten die Anbieter von autonomen ÖV-Projekten auf Fahrzeuge gesetzt, die von Software-Herstellern geliefert wurden. Das verursachte diverse Probleme etwa mit den Bremsen. Diesmal gehe man den umgekehrten Weg und rüste das Fahrzeug eines bewährten Fahrzeugbauers aus.
In Schaffhausen ist der Pilotbetrieb für die Linie 13 auf eine Strecke zwischen Bahnhof Schaffhausen und dem Stadtteil Stahlgiesserei vorgesehen. Dabei wird immer ein Fahrer mit an Bord sein, der jedoch möglichst wenig eingreifen soll. Die Tests sollen unter anderem Resultate zu einem alten Problem der ÖV-Betreiber liefern, die erste und die letzte Meile. Gemeint ist der Weg des Fahrgastes von daheim zur Haltestelle respektive umgekehrt von der Haltestelle nach daheim.
Laut Neubauer sind im ÖV viele Fragen, wie künftig Dienstleistungen angeboten werden, offen. "Mit diesem Projekt sammeln wir als Netzwerk der Mobilitätsanbieter in der Schweiz gemeinsam wichtige Erkenntnisse für die Zukunft unserer Betriebe", schiebt er nach.
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