Exklusiv: Bau des EWL-RZ in Tribschen verzögert sich

2. März 2020 um 15:38
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Soeben erst hat der Luzerner Energieversorger die EWL Rechenzentrum AG gegründet. Wer das Projekt umsetzen wird, ist aber noch nicht bekannt.

Seit dem ersten Spatenstich für das Rechenzentrum im Wartegghügel in Luzern im April 2019 ist die Inbetriebnahme um fast ein Jahr verschoben worden. Hatte man damals mit einer Bauzeit von 18 Monaten, also bis Ende 2020, gerechnet, teilt Luzerns Energie- und Infrastrukturversorger EWL (Energie Wasser Luzern) nun mit, dass die aktuelle Planung die operative Inbetriebnahme im dritten Quartal 2021 vorsieht.
In einem E-Mail von Ende Februar 2020 bestätigte Pressesprecherin Petra Arnold zudem, dass inzwischen die EWL Rechenzentrum AG als Betreibergesellschaft gegründet worden ist. Einen Monat zuvor hatte Arnold bereits eingeräumt, dass das Projekt 2019 noch einmal überarbeitet worden sei: "Aus diesen Erkenntnissen resultierten Konzeptänderungen. Dies wiederum hatte Einfluss auf den Zeitplan." Seit dem Baustart im April 2019 sei ausserdem der Rückbau der alten Zivilschutzanlage abgeschlossen worden und somit stehe nun die Basis für eine konkrete Planung.
Wer die übernehmen wird, daraus macht der Energieversorger allerdings ein grosses Geheimnis: "Betreffend Ihrer Frage zur Generalplanung können wir Ihnen noch keine konkreten Angaben machen, da dieser Punkt noch immer offen ist", hielt Arnold vor wenigen Tagen noch einmal fest. Ob das tatsächlich so ist, darf angezweifelt werden.
Denn Arnold hatte Ende Januar 2020 bereits bestätigt, dass das EWL 2019 gemeinsam mit dem in Stans ansässigen RZ-Spezialisten Datasign "das Projekt konsolidiert und die Kosten mit einer verbesserten Raumausnützung und innovativen technischen Ansätzen optimiert" habe. Ausserdem habe man das Brand- und Löschsystem finalisiert und ein dem Stollen gerecht werdendes Lüftungssystem entwickelt, so Arnold.
Damals hatte sie auch bestätigt, dass der Energieversorger für die Überarbeitung der einstigen Pläne im letzten Jahr für zehn Monate den in der hiesigen RZ-Branche wohlbekannten Frits van der Graaf an Bord geholt hatte. Er habe auf Mandatsbasis das Projekt überarbeitet und marktfähig gemacht.
Und Datasign-Chef Ladislav Hes hatte im Januar in einem längeren Telefonat mit inside-channels.ch gesagt, dass am 13. Februar 2020 der Kick-Off-Anlass für das Projekt stattfinde.
Sicher ist nur, dass der RZ-Bau schon bald beginnen muss, wenn das Datacenter Ende nächsten Jahres in Betrieb gehen soll. Denn die grundlegenden Parameter des Projektes sind unverändert geblieben. Wie bereits bekannt, verteilen sich die geplanten 1700 Quadratmeter IT-Nutzfläche auf sechs Stollen mit je 150 bis 200 Quadratmetern und zehn Privaträume mit je 50 bis 100 Quadratmetern.
Gebaut werden soll dabei in zwei Etappen: In der ersten Etappe wird der Grundausbau realisiert, in der zweiten Etappe kundenspezifisch ausgebaut. Und auch das Gesamtinvestitionsvolumen betrage weiterhin rund 30 Millionen Franken, wie Arnold bestätigt.
Das Unternehmen hält ausserdem an den Effizienz-Zielen fest. Versprochen wird ein PuE-Wert von nur 1,1 bis 1,12. Man wolle "ein hochmodernes und ökologisches Vorzeige-Rechenzentrum" realisieren, unterstreicht der Energieversorger seine schon früher genannten Ansprüche. So soll das mit Wasser des Vierwaldstättersees gekühlte RZ im Vollausbau über seine Abwärme von 16 GWh die umliegenden Wohnquartiere beheizen, schreibt der Luzerner Energieversorger.

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