

Behörden warnen vor WLAN-Schwachstellen "FragAttacks"
12. Mai 2021 um 11:51Einige Lücken liegen designbedingt im Wi-Fi-Standard an sich, betreffen also wohl alle Hersteller.
In einem am 11. Mai 2021 veröffentlichten Papier weist der Cybersecurity-Forscher Mathy Vanhoef auf zahlreiche WLAN-Schwachstellen hin, die er unter der Bezeichnung "FragAttacks" (fragmentation and aggregation attacks) zusammenfasst.
Das Dutzend Sicherheitslücken betreffe alle Wi-Fi-Sicherheitsprotokolle seit dem Debüt der drahtlosen Netzwerktechnologie im Jahr 1997 von WEP bis WPA3. "Ein Konstruktionsfehler liegt in der Rahmenaggregationsfunktionalität, zwei weitere in der Rahmenfragmentierungsfunktionalität", schreibt Vanhoef in seinem Papier (PDF). "Diese Konstruktionsfehler ermöglichen es einem Gegner, verschlüsselte Frames auf verschiedene Weise zu fälschen, was wiederum die Exfiltration sensibler Daten ermöglicht."
Insgesamt seien 75 Netzwerkkarten- und Betriebssystemkombinationen (Windows, Linux, Android, MacOS und iOS) getestet worden und alle seien von Angriffsmöglichkeiten betroffen. Vanhoef hat auf Github ein Tool veröffentlicht, mit dem man testen kann, ob Wi-Fi-Clients und Access Points anfällig sind.
Mathy Vanhoef erklärt die Angriffsmöglichkeit. Video: Youtube
Das Deutsche Bundesamt für Informationssicherheit (BSI) gibt den verschiedenen Sicherheitslücken die Bedrohungslage "3/geschäftskritisch". "Vorab durch die Entdecker informierte Hersteller haben die Möglichkeit erhalten, den Sachverhalt zu prüfen und gegebenenfalls Patches bereitzustellen", schreibt das BSI. Aktuell würden der Behörde keine Informationen vorliegen, "welche Geräte von welchen Schwachstellen betroffen sind bzw. ob Patches veröffentlicht wurden/werden".
Es sei davon auszugehen, dass nur eine lokale Ausnutzung der Schwachstellen möglich sei, so das BSI weiter. Ein potenzieller Angreifer müsse sich in Reichweite eines Access Points oder Endgeräts eines möglichen Opfers befinden. Das BSI empfiehlt, umgehend Herstellerwebseiten entsprechend der eingesetzten WLAN-Komponenten auf Informationen zu prüfen und bereitgestellte Patches rasch zu installieren.
Loading
Stadt Baden wurde bereits im Oktober angegriffen
Unbekannte haben im Oktober versucht, sich Zugang zu den Systemen der ICT Aarau-Baden zu verschaffen. Ob das aktuelle Datenleck auf diesen Vorfall zurückgeht, ist noch nicht klar.
"Die Rechtsgrundlage bei Ethical Hacking ist noch sehr grau"
Der Bericht des Bundesrats zu Ethical Hacking widerspricht dem Nationalen Testinstitut für Cybersicherheit in einem wichtigen Punkt. Eine Einordnung.
"Xplain hat in der ganzen Branche Wellen geschlagen"
Eraneos, Unisys und Hexagon äussern sich doch noch zu unseren Fragen nach der Learnings der IT-Dienstleister aus dem Xplain-Hack. Sie sehen sich gut aufgestellt.
Datenabfluss bei der Stadt Baden
Die Stadt Baden wurde Opfer eines Cyberangriffes. Hacker haben persönliche Informationen der Bevölkerung im Internet veröffentlicht. Über 20'000 Menschen sind betroffen.