Bundesrat will Open-Source-Software nicht bevorzugen

22. März 2017 um 12:30
image

Der Bundesrat sieht keinen Anlass, Open-Source-Software (OSS) in der Bundesverwaltung speziell zu fördern.

Der Bundesrat sieht keinen Anlass, Open-Source-Software (OSS) in der Bundesverwaltung speziell zu fördern. In einem Bericht im Auftrag des Nationalrats kommt er zum Schluss, dass OSS heute im richtigen Ausmass angewendet werde. Diese werde in der Bundesverwaltung gleich behandelt wie Closed-Source-Software (CSS). Massgebend für den Entscheid, ob OSS oder CSS zum Einsatz kommen, sind die Gesamtkosten beim Software-Einsatz, Risiken durch langjährige Wartungsverträge, die Komplexität oder die Interoperabilität, wie es in dem am Mittwoch veröffentlichten Bericht heisst.
Handlungsbedarf ist nach Ansicht des Bundesrats nicht gegeben. In der Bundesverwaltung solle weiterhin diejenige Software-Lösung zum Einsatz kommen, die die notwendigen geschäftlichen Anforderungen funktional und wirtschaftlich am besten abdecke.
In dem Bericht erinnert der Bundesrat auch daran, dass der Bund im Rahmen der Schweizerischen Informatikkonferenz mit den Kantonen und mit anderen öffentlichen Stellen zum Thema OSS zusammenarbeitet. Eine separate nationale OSS-Strategie hält er nicht für sinnvoll.
Bundesrat sieht keinen Bedarf, OSS freizugeben
Ebenfalls keinen Handlungsbedarf sieht die Landesregierung bei der Freigabe von OSS. Aufgrund eines weiteren Auftrags des Parlaments hatte er abgeklärt, ob dafür eine Nachfrage besteht. Software, die durch den Bund oder im Auftrag des Bundes entwickelt wurde, sei immer eng auf Bundesaufgaben abgestimmt, heisst es im Bericht. Daher sei die OSS des Bundes oftmals für Private nicht oder nur begrenzt nutzbar.
Für denkbar hält die Regierung aber eine Weitergabe dort, wo der Bund im Verbund mit Dritten arbeitet, beispielsweise in der Forschung. Eine Umfrage hat allerdings ergeben, dass das Interesse aktuell sehr gering ist. Konkreten Bedarf wies gemäss dem Bericht das Bundesamt für Landestopografie (Swisstopo) und das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie (MeteoSchweiz) aus.
Für die entgeltliche Weitergabe von OSS gibt es laut Bundesrat bereits eine ausreichende Rechtsgrundlage. Ob es eine solche auch für eine allfällige unentgeltliche Weitergabe braucht, lässt er nun von der Verwaltung abklären. (sda/kjo)

Loading

Mehr zum Thema

image

Basel-Land steckt 15 Millionen in SAP-Projekte

Der Kanton plant Projekte in den Bereichen Data Analytics, Finanzen, Innovation und Personal. Dafür haben zehn Unternehmen ihre Unterstützung angeboten.

publiziert am 20.2.2025
image

Schon wieder verzögert sich ein Milliardenprojekt der Armee

Statt 2032 wird das Projekt für modernere Kommunikationsmittel wohl erst 2035 abgeschlossen werden. Schuld sind Lieferschwierigkeiten und Qualitätsmängel beim Lieferanten.

publiziert am 20.2.2025
image

EFK kritisiert Swisstopo-Projekt erneut

Der neue Umsetzungsplan für das 65-Millionen-Franken-Projekt "Nepro" ist laut EFK zwar "zielführend", aber der Status weiterhin nicht zufriedenstellend.

publiziert am 20.2.2025
image

Schwyz plant Gesetz für digitale Verwaltung

Der Regierungsrat hat einen Gesetzesvorschlag ausgearbeitet. Dieser sieht unter anderem eine zentrale Benutzer- und Zugriffsverwaltung vor.

publiziert am 20.2.2025