IT-Standardisierung der Zürcher Mittelschulen wird konkret

19. Oktober 2020 um 12:09
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Der Kanton Zürich sucht einen Anbieter, der für 39 Schulen eine einheitliche IKT-Grundversorgung konzipiert und implementiert.

Unter dem Aufgabenbeschrieb "Standardisierte IKT-Grundversorgung für die Mittel- und Berufsfachschulen" hat das Amt für Informatik des Kanton Zürich nun die Umsetzung seiner Strategie für den Ausbau der IT an den Schulen veröffentlicht. Das Projekt läuft auf unter dem Titel "IKT-Grundversorgung Sek II" und ist Teil des Programms zur Umsetzung der kantonalen IKT-Strategie, wie den Ausschreibungsunterlagen zu entnehmen ist.
Bei der zuständigen Finanzdirektion wird auf Anfrage bestätigt, dass mit dem Projekt die im März 2019 vom Regierungsrat festgelegte Strategie umgesetzt wird, die vom Mittelschul- und Berufsbildungsamt (MBA) im Auftrag der Bildungsdirektion erarbeitet worden war.
Demnach wird der Aufwand für das Projekt an den 39 Schulen mit rund 10'000 Geräten auf geschätzte 20 Millionen Franken pro Jahr veranschlagt. Zum Projekt gehört demnach unter anderem der Auf- und Ausbau des zentralen Identitäts- und Zugriffsmanagements für die 60'000 Nutzer, der Aufbau des Managements der rund 10'000 Computerarbeitsplätze sowie der Ausbau des technischen Betriebs der Fachapplikationen der Schulen. Ausserdem soll eine Serviceorganisation aufgebaut werden.
Dabei soll vermehrt SaaS zum Einsatz kommen. Konkret genannt wird in der Ausschreibung Microsoft Teams als Kollaborations-Plattform, die in die Microsoft-365-Office-Suite zu integrieren ist. Ausserdem wird Microsoft Exchange Online verlangt sowie Windows Virtual Desktop, das via Azure geräteübergreifend – inklusive Windows, Mac, iOS und Android – als Desktop- und App-Virtualisierungsdienst zum Einsatz zu kommen habe. Weiter soll mit Azure Lab Services (for EDU) das Erstellen, Bereitstellen und Verwalten von einfachen Applikationen bis zu komplexen Applikationsumgebungen mit umfangreichen Azure-Cloud-Diensten ermöglicht werden. Schliesslich wird noch Intune (for EDU) erwartet, auf deren Basis eine UEM-Lösung (Unified Endpoint Management) die Einrichtung und Verwaltung der Endgeräte ermöglichen soll.

Betrieb in Schweizer Microsoft Cloud

Diese kurz zusammengefassten Services sollen "datenschutzkonform konfiguriert und in der Schweizer Cloud von Microsoft betrieben werden" sowie sicher und skalierbar an die IKT-Grundversorgung des Kantons Zürich angebunden werden. Zu betreiben und zu liefern sind zudem die Infrastrukturen respektive Hardware sowie Lizenzen. Das Gleiche gilt für die lokalen Netzwerke und Netzwerkverbindungen zwischen den Standorten und in das Internet.
Der gesuchte Dienstleister hat die Konzipierung, Realisierung und Einführung der SaaS- und Cloud-Lösungen von Microsoft zu übernehmen. Voraussichtlich im März 2021 soll der Auftrag vergeben sein. Vorgesehen ist, dass ab Ende 2021 zunächst ein Pilotprojekt mit 2 Schulen umgesetzt wird. Ab Frühjahr 2022 sollen dann sukzessive weitere Schulen standardisiert werden und bis Ende 2024 sollen dann 80% der insgesamt 39 Schulen über die neuen IKT-Grundversorgung verfügen.

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