

Kassandrarufe der Datenschützer
28. Januar 2015, 16:29
Mit Hilfe von Wearables überwachen User ihre eigene Gesundheit - und der Anbieter sammelt die Daten mit.
Mit Hilfe von Wearables überwachen User ihre eigene Gesundheit - und der Anbieter sammelt die Daten mit. Das sorgt bei Datenschützern für Unmut. Heute Mittwoch fand auf Einladung des Eidgenössischen Datenschützers Hanspeter Thür die Konferenz über elektronische Gesundheitsdienste und Datenschutz statt. Anlass war der neunte Internationale Datenschutztag.
Der Vize-Präsident der Kommission für Rechtsfragen des Nationalrats, Jean Christophe Schwaab (SP/VD) warnte davor, dass die Schweiz Gefahr laufe, in Sachen Datenschutz ins Hintertreffen zu geraten. Die EU sei derzeit dabei, ihre Datenschutz-Regeln zu verschärfen. Sollte die Schweiz nicht mitziehen, "werden wir es teuer bezahlen", sagte er.
Datenschützer Thür forderte das "Recht auf informationelle Selbstbestimmung" müsse auch im Gesundheitsbereich gewährleistet bleiben - technologischer Fortschritt hin oder her.
Intelligentes Accessoire
Seit einigen Jahren überfluten Gesundheits-Apps und Wearables den Markt. So gibt es einen elektronischen Impfausweis und eine elektronische Organspenderkarte für die bereits bestehende Smartphone-Applikation "Echo 112". "Echo 112" ermöglicht es den Nutzern, weltweit einen Rettungsdienst zu verständigen und den eigenen Standort zu übermitteln. Es gibt aber auch elektronische Schrittzähler oder das Gerät zählt die Kalorien. Andere Geräte oder Apps registrieren gleich alle wichtigen Gesundheitsdaten eines Nutzers, wie beispielsweise Health von Apple.
Private Firmen und der Staat seien in der Lage, mit Hilfe solcher Daten genaue Informationen über eine Person zu ziehen, warnte Schwaab. Um solches zu verhindern, müsse der Datenschutz verbessert werden. (sda/lvb)
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