Nach Cyberangriff: Langsame Rückkehr zur Normalität bei Media Markt

17. November 2021 um 10:56
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Zehn Tage nach der Ransomware-Attacke sind die meisten Services wieder verfügbar. Doch noch gibt es Einschränkungen, erklärt uns Media Markt Schweiz.

In der Nacht vom 7. auf den 8. November wurden Media Markt sowie die Saturn-Märkte des Ceconomy-Konzerns Ziel eines Cyberangriffs. Betroffen seien alle Ländergesellschaften, teilte das Unternehmen mit. Der Elektronikgrosshändler betreibt rund 1000 Filialen in 13 europäischen Ländern.
Mittlerweile ist der Hinweis "Technische Einschränkungen – wir sind dennoch für Sie da!" von der Website von Media Markt Schweiz verschwunden. Betroffen gewesen seien in der Schweiz ab dem 8. November Services wie das Ausstellen von Geschenkgutscheinen sowie deren Einlösung und die Bezahlung mit Clubcoupons, erklärt uns die Medienstelle von Media Markt Schweiz. Auch Umtausch und Retouren seien nicht mehr möglich gewesen. Diese Services würden nun wieder funktionieren. Auch seien alle Produkte verfügbar.
Doch es gibt weiterhin Einschränkungen: "Beim Kauf über den Online-Shop ist die Zustellart 'Abholung im Markt' zurzeit nicht wählbar." Saturn meldet hingegen auf der Website für seine deutschen Märkte: "Die Zustellart 'Abholung im Markt' (Click & Collect) ist wieder wie gewohnt möglich." Zu einem Zeithorizont zu einer Rückkehr aller Services in der Schweiz heisst es von der Medienstelle lapidar: "Wir arbeiten daran."
Auch sonst möchte man sich nicht detaillierter zum Angriff äussern. Diesen hatte die MediaMarktSaturn Retail Group am 8. November in einem knappen Communiqué bestätigt. "Wir arbeiten derzeit intensiv mit internen und externen Experten sowie den zuständigen Behörden zusammen, um die entstandenen Schäden schnellstmöglich zu analysieren und zu identifizieren."
Seither ist keine weitere offizielle Stellungnahme mehr erschienen. Laut Berichten soll die im Sommer 2021 erstmals aufgetauchte Ransomware-Bande Hive hinter dem Angriff stecken. Hive habe ursprünglich 240 Millionen US-Dollar Lösegeld gefordert, diese Summe aber später auf 50 Millionen gesenkt.

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