Bereits seit einiger Zeit geben die Zukäufe der Schweizer Post im IT-Bereich zu Reden –
in der Politik und zuletzt auch durch die Kritik der St. Galler Softwareschmiede Abacus. Nun habe das Unternehmen eine Beschwerde bei der Postcom eingereicht, berichtet 'Inside Paradeplatz'.
Abacus-CEO Claudio Hintermann bestätigt dies auf Anfrage von inside-channels.ch.
Die Eidgenössische Postkommission Postcom überwacht Qualität der postalischen Grundversorgung und soll die nachhaltige Entwicklung des Postmarktes sicherstellen.
Mit Zukäufen wie jener von Klara würden "die Aktivitäten der Post grenzenlos", so der Vorwurf. "Die Post könnte digitale Leistungserfassungssysteme im Gesundheitswesen oder für Anwaltskanzleien anbieten, digitale multimediale Informationsplattformen schaffen, oder in die digitale Online-Vermittlung von Gütern, Dienstleistungen und Personen einsteigen", zitiert der Bericht aus der Beschwerde.
Post-Chef Roberto Cirillo verteidigte die Aktivitäten des Unternehmens. Man investiere gezielt in die Kernmärkte Logistik und Kommunikation und wolle die Grundversorgung nicht nur erhalten, sondern weiterentwickeln. Man wildere nicht planlos auf dem Markt,
so Cirillo kürzlich.
Die Beschwerde bei der Postcom ist nicht der einzige Schritt von Abacus gegen die Post. Hintermann hatte zuletzt auch kartellrechtliche Vorwürfe geäussert. Er könne das Grundbedürfnis der Post, den digitalen Wandel zu adressieren zu wollen, durchaus nachvollziehen. Doch könne das nicht heissen, dass die Post "einfach wild auf Einkaufstour geht und dies ohne jegliche Transparenz", wie er gegenüber inside-channels.ch sagte. Man plane deshalb eine Anzeige bei der Weko. Diese komme noch diesen Monat, so Hintermann nun.