Produktion von CPH in Perlen steht noch immer still

11. Januar 2022 um 13:01
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Die Chemie + Papier Holding arbeitet nach einem Cyberangriff "mit Hochdruck" an der Wiederherstellung der Systeme.

In der Nacht auf Freitag, den 7. Januar hat die CPH Chemie + Papier Holding einen Cyberangriff bemerkt. Als Folge des Angriffs habe man die IT-Systeme umgehend kontrolliert heruntergefahren. Betroffen ist auch die Produktion an den Standorten Perlen und Müllheim. Dort sei in den Bereichen Papier und Verpackung die Produktion vorsorglich gestoppt worden. Der Bereich Chemie könne hingegen weiter produzieren. 
Noch immer steht die Produktion still. Auf die Frage nach einer Einschätzung, wann man die Systeme wieder hochfahren könne, will das Unternehmen noch nicht eingehen.
"Wir arbeiten zurzeit mit Hochdruck an der Wiederherstellung der IT-Systeme", so CPH-Sprecher Christian Weber zu inside-it.ch. Dies brauche angesichts der Datenmenge von mehreren Terabytes auf unzähligen Servern Zeit, fügte er an.
Um welche Art von Angriff es sich handelt, bleibt derweil unklar. Das Unternehmen meldete vor dem Wochenende, man verfüge über externe Backup-Systeme, die nach aktuellem Kenntnisstand nicht vom Angriff betroffen seien. 
Am Standort in Perlen produziert die CPH-Gruppe Papier. Bereits nach einem Brand musste die Produktion dort zwischenzeitlich ausgesetzt werden. Betroffen davon waren unter anderem auch Verlagskunden wie Tamedia, CH Media oder die NZZ-Mediengruppe. Noch müssen diese nun aber ihre Umfänge nicht reduzieren, geht aus einem Bericht der 'Luzerner Zeitung' hervor. "Dem Vernehmen nach" hätten in den vergangenen Tagen Gespräche zwischen den Verlagen und CPH stattgefunden, so der Bericht. Die Hoffnung sei, dass CPH die Medienhäuser weiterhin wie vereinbart mit Papier versorgen könne. Die Situation sei aber fragil und angespannt.

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