In einer am 30. November abends im Darknet veröffentlichen Mitteilung erklärte die Ransomware-Bande Snatch, die Volvo Car Corporation (VCC) angegriffen zu haben. Die VCC ist nach der Trennung von der Volvo Group der Personenfahrzeughersteller der Marke Volvo.
Auf einer von
inside-it.ch eingesehenen Darknet-Website veröffentlichte Snatch Screenshots von angeblich gestohlenen Daten aus dem Volvo-Hack, aber noch keine Angaben zur Grösse des entwendeten Datensatzes. Auch eine Forderung an das Unternehmen hat Snatch nicht veröffentlicht.
Die Ransomware-Bande begann ihre Operationen 2019, verschwand dann aber 2020 von der Bildfläche. Nun ist sie offenbar zurück. Die neu aufgeschaltete Leak-Site verzeichnet seit dem 25. November zwölf Cyberangriffe, die Snatch angeblich verübt hat. Neben der Volvo Car Corporation sollen auch der kanadische Hersteller von Turbogebläsen APG-Neuros, der österreichische Salzhersteller Salinen Austria und weitere Unternehmen gehackt worden seien.
Auf unsere Anfrage bestätigt Volvo den Angriff nicht, dementiert ihn aber auch nicht. In einem kurzen Statement heisst es: "Volvo Cars kommentiert keine Spekulationen über mögliche Cybersicherheitsangriffe, nimmt aber alle potenziellen Bedrohungen seiner Cybersicherheit und Diebstähle seines Eigentums ernst."
Cybersicherheit sei ein integraler Bestandteil und "eine Top-Priorität unserer globalen Entwicklungsarbeit und unseres Betriebs", schreibt das Unternehmen weiter. "Volvo Cars beteiligt sich aktiv an der internationalen Arbeit zur Standardisierung und zu den besten Praktiken und wendet die von der Industrie akzeptierten Empfehlungen zur Cybersicherheit an und trägt dazu bei."
Seit 2010 befindet sich das Unternehmen Volvo Cars mit Hauptsitz in Göteborg im Besitz des chinesischen Fahrzeugkonzerns Geely. Für das erste Halbjahr 2021 meldete VCC einen Umsatz von 141 Milliarden Schwedische Kronen, umgerechnet 14,3 Milliarden Franken – ein Umsatzplus von 26%. Weltweit beschäftigt das Unternehmen rund 40'000 Mitarbeitende.