USA setzen fünf Millionen auf mutmassliche russische Hacker aus

6. Dezember 2019 um 10:55
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In den USA ist gegen zwei mutmassliche russische Hacker, die Verbindungen zum russischen Geheimdienst haben sollen, Anklage erhoben worden.

In den USA ist gegen zwei mutmassliche russische Hacker, die Verbindungen zum russischen Geheimdienst haben sollen, Anklage erhoben worden. Maxim Jakubez und Igor Turaschew sollen an der Spitze einer international agierenden Hackergruppe namens "Evil Corp" stehen, wie das US-Justizministerium mitteilte.
Die beiden Russen wurden bislang nicht verhaftet. Das US-Aussenministerium versprach fünf Millionen Dollar Belohnung für Informationen, die zur Festnahme von Jakubez führen.
Wie aus der Anklageschrift der Staatsanwaltschaft Pittsburgh hervorgeht, soll "Evil Corp" mittels Phishing-Attacken unter anderem die Malware "Dridex" auf Computern in dutzenden Ländern eingeschleust haben. Seit 2011 stahl die Gruppe auf diese Weise mehr als 100 Millionen Dollar von Unternehmen und Behörden, wie die US-Behörden mitteilen.
Dridex tauchte auch in der Schweiz auf und wurde etwa im Frühling 2017 mit gefälschten Swisscom-Rechnungen verbreitet. Die Schadsoftware löste auf infizierten Rechnern betrügerische Zahlungen aus.
Nach Angaben des US-Finanzministeriums, das Sanktionen gegen die beiden Russen und weitere Mitglieder der Gruppe verhängte, arbeitete Jakubez seit 2017 zudem für den russischen Geheimdienst FSB an "Projekten für den russischen Staat". Der Fall zeige, dass der Kreml Hacker "für seine boshaften Aktivitäten anheuert", erklärte das Ministerium.
Mehr als 300 Einrichtungen und Einzelpersonen in 43 Ländern waren demnach betroffen. Ziel der Hacker in den USA waren unter anderem eine Ordensgemeinschaft, eine Schulbehörde und ein Waffenhersteller. Die Gruppe ist weiterhin aktiv. (Keystone-sda/ts)

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