Der Börsengang des holländischen Unternehmens WeRock, das den Dateiübertragungs- und Speicherdienst WeTransfer betreibt, war schon länger geplant. Dann wurde er auf heute, 28. Januar an der Euronext-Börse in Amsterdam angekündigt. Jetzt hat WeTransfer den IPO kurzfristig am Vortag abgeblasen.
Zuvor waren bereits die Erwartungen nach unten korrigiert worden. Anfänglich wurde eine Bewertung von rund einer Milliarde Euro prognostiziert. Mit den
vor einer Woche publizierten Aktienpreisen rechnete das Unternehmen noch mit einem Wert von zwischen 629 und 716 Millionen Euro. Der Börsengang sollte rund 125 Millionen Euro an neuem Kapital einbringen.
"Obwohl wir uns entschieden haben, unsere Börsennotierung aufgrund volatiler Marktbedingungen nicht fortzusetzen, bleibt unser Engagement, die Bedürfnisse unserer globalen Gemeinschaft von 87 Millionen monatlich aktiven Benutzern zu erfüllen, so stark wie eh und je“, sagte Gordon Willoughby, CEO von WeTransfer, in einer Mitteilung. Der IPO sei "trotz erheblichen Interesses der Investoren" storniert worden.
Der Börsengang von WeTransfer wäre eines der ersten grossen Debüts in der Region und im europäischen Tech-Sektor im Jahr 2022 gewesen. Doch Tech-Aktien haben in den letzten Wochen gelitten. So verzeichnete der europäische Technologieindex Stoxx 600 im Januar die schlechteste Performance aller Sektoren.
Laut
'CNBC' würden einige Anleger befürchten, dass die Boomzeiten zum Stillstand kommen könnten, wenn die Zentralbanken beginnen, die Zinssätze zu erhöhen und die Liquidität zu verknappen. Die Entscheidung von WeTransfer, den Börsengang abzubrechen, würde darauf hindeuten, dass gerade Tech-Unternehmen trotz eines wachstumsstarken Sektors nervöser würden, wenn es um Börsengänge geht.