In Zürich, Basel-Stadt, St. Gallen und weiteren Städten fielen heute zahlreiche Websites der Behörden aus. Die Gruppe "NoName" beansprucht die Angriffe für sich.
Nach 8 Uhr heute Mittwochmorgen tauchten auf Social Media die ersten Fragen auf: Sind die Websites der Stadt Zürich schon wieder down? Tatsächlich waren unter anderem die Seiten der Stadtpolizei, der Stadtverwaltung und der städtischen Verkehrsbetriebe (VBZ) zwischenzeitlich nicht erreichbar. Bereits am 25. Mai hatte eine Fehlkonfiguration die Websites und Services der Stadt Zürich für mehrere Stunden ausgeknockt.
Gleichzeitig vermeldete die Nachrichtenagentur 'Keystone-SDA' auch Ausfälle beim Kanton Basel-Stadt. Sämtliche Websites der Verwaltung inklusive Polizei seien offline. Auslöser sei gemäss Angaben des Kantons ein DDoS-Angriff. Die kantonalen IT-Fachleute hätten den Angriff rasch bemerkt und Sofortmassnahmen ergriffen, damit die ungestörte Erreichbarkeit möglichst bald wiederhergestellt werden könne. Die Öffentlichkeit werde zu gegebener Zeit über neue Erkenntnisse informiert werden.
Ebenfalls offline gingen die Websites der Stadt St. Gallen. Wie eine Quelle gegenüber inside-it.ch erklärte, sei ein DDoS-Angriff schuld. Die Stadt bestätigte später diesen Sachverhalt: "Der externe Provider ergreift die notwendigen Gegenmassnahmen." Die Stadtverwaltung werde über die sozialen Medien informieren, sobald die Störung behoben sei.
Die Organisation für Informatik (OIZ) der Stadt Zürich bestätigte in einer Mitteilung ebenfalls, dass eine DDoS-Attacke erfolgt sei. "Mehrere Websites der Stadt Zürich waren ab 8 Uhr für rund 90 Minuten nicht erreichbar. Die Spezialistinnen und Spezialisten der OIZ haben den Angriff erkannt und können zurzeit mit Gegenmassnahmen den Betrieb der städtischen Websites sicherstellen. Weitere kurze Unterbrüche sind im Verlaufe des Tages nicht ausgeschlossen."
NoName-Bekanntgabe zum Angriff in Genf.
Als Urheber wird laut OIZ eine "pro-russische Gruppierung" vermutet. In den letzten Tagen wurde die Schweiz durch zahlreiche DDoS-Angriffe der Gruppierung "NoName" heimgesucht.
Im Laufe des Tages bekannte sich "NoName" auf ihrem Telegram-Kanal zu den Attacken auf Zürich, Basel-Stadt und St. Gallen. Auch beanspruchte die Gruppe weitere DDoS-Angriffe auf die Städte Schaffhausen, Bellinzona, Lausanne, Montreux sowie in der Region Genf für sich. Dort wurde heute Morgen die Website von Genf Tourismus lahmgelegt. Auf Telegram setzen die Hacker die Angriffe in Zusammenhang mit einer Videoansprache des ukrainischen Präsidenten Selenskyj ans Bundesparlament am 15. Juni.
(Mit Material von Keystone-sda)
Update 16 Uhr: Der Artikel wurde um die Bekanntgaben von "NoName" ergänzt, der Lead entsprechend angepasst.