Die SBB suchen in einer Ausschreibung auf Simap ein Testfahrzeug, das sich fernsteuern lässt. Der künftige Lieferant "stellt den SBB während vier Monaten ein Triebfahrzeug mit spezifischer Funktionalität für Tests zur Verfügung", heisst es dort. Ziel der Bundesbahnen ist es, dieses Fahrzeug voraussichtlich von November 2023 bis Februar 2024 zu mieten.
Ferngesteuerter Rangierbetrieb
Im Lastenheft, das inside-it.ch vorliegt, erklären die SBB das Projekt "Fast" – eine Abkürzung, die für "Full Automation Specification Testing" steht. In der ersten Phase würden anhand von drei Proof of Concepts (PoC) unterschiedliche Aspekte geprüft. Die Ergebnisse daraus fliessen dann in einen nächsten Test.
In der aktuellen Ausschreibung geht es um die Demonstration eines ferngesteuerten Rangierbetriebs durch Lokpersonal. Lokführerinnen und Lokführer sollen eine Rangierfahrt aus einer Zentrale über das öffentliche Netz, "zum Beispiel 4G oder 5G", fernsteuern. Geplant sind 30 Testtage.
Betriebsbewilligung fehlt noch
Ebenfalls Bestandteil der Ausschreibung ist die "möglicherweise benötigte Betriebsbewilligung für die geplanten Probefahrten". Diese ist vom Lieferanten beim Bundesamt für Verkehr zu beantragen, verlangen die SBB. Ebenso müssten die Lokführerinnen und Lokführer vom Lieferanten ausgebildet werden.
Ziel der SBB ist es, Ende April 2024 den Abschlussbericht vorzulegen. Ob die beiden anderen Proof of Concepts danach oder in der Zwischenzeit gestartet und durchgeführt werden, geht aus den Unterlagen nicht hervor. So oder so dürften bis zur flächendeckenden Automatisierung des Bahnbetriebs noch Jahre vergehen – aber den Grundstein dafür haben die SBB nun gelegt.