Schwacher Hardware-Markt trifft Chip-Hersteller deutlich

4. Mai 2023 um 12:23
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Foto: Luan Gjokaj / Unsplash

Inflation, hohe Lagerbestände bei den Kunden, anhaltend schwache Nachfrage nach Devices: Die Einnahmen der grossen Chip-Lieferanten schrumpfen deutlich.

Die Chip-Branche kämpft schon seit längerem mit fallenden Preisen und einem Überangebot. Die hohe Inflation hat zudem die Konsumlaune eingetrübt, auch bekam die Branche die Folgen der hohen Lagerbestände bei Kunden zu spüren.
Gemäss Zahlen von IDC ist der PC-Markt 2022 um 2,6% zurückgegangen, nachdem er im Jahr zuvor bereits um über 10% geschrumpft ist. Für 2023 gehen die Marktforscher von einem weiteren Rückgang aus: 10,7% soll der PC-Markt schrumpfen.
Die abgeschwächte Nachfrage nach Desktop-Computern, Notebooks sowie Smartphones lässt auch die Einnahmen von Intel, ARM und Co. nach unten rasseln.
  • Bei Intel ging der Quartalsumsatz im Jahresvergleich um 36% retour. Verkäufe von Prozessoren für Notebooks und Desktop-Computer schrumpften um 38% auf 5,8 Milliarden Dollar. Auch das Geschäft mit RZs war stark rückläufig. Der Umsatz der Sparte fiel um 39% auf 3,7 Milliarden Dollar. Intel verlor in dem lukrativen Geschäft Marktanteile an den kleineren Rivalen AMD.
  • Aber auch AMD vermeldete ein Minus: Der Quartalsumsatz ging im Jahresvergleich um 9% zurück. Besonders stark war der Rückgang im PC-Geschäft, das um 65% auf 739 Millionen Dollar eingebrochen ist. Der Umsatz mit Chips für Rechenzentren blieb dagegen stabil bei rund 1,3 Milliarden Dollar, wie AMD Anfang Woche erklärte.
  • Nach Berechnungen der Marktforschungsfirma IDC fiel der Smartphone-Absatz im vergangenen Vierteljahr um fast 15%. Entsprechend liess auch der Umsatz in diesem für Qualcomm wichtigen Bereich nach und belief sich auf 6,1 Milliarden Dollar (-17%). Insgesamt vermeldet Qualcomm einen Quartalsumsatz von 9,3 Milliarden Dollar (-17%).
  • Bei Samsung führten die schleppende Nachfrage und Preisrückgänge erstmals seit 14 Jahren zu einem operativen Verlust in der Chipsparte. Der Gesamtumsatz des Unternehmens sackte um 18% auf umgerechnet 43,2 Milliarden ab. Für das laufende Quartal erwartet Samsung ähnliche Marktbedingungen, danach sollte sich die Nachfrage schrittweise erhöhen. Dann dürften auch die Lagerbestände bei den Kunden kleiner werden.
  • Auch der grösste Chipfertiger TSMC hat kürzlich seine Erwartungen für 2023 nach unten korrigiert. Für das erste Quartal vermeldet der Konzern einen Umsatzrückgang von über 18%. TSMC geht davon aus, dass die Nachfrage nach PCs und Smartphones schwach bleibt und rechnet mit einem Umsatzminus von 16% im laufenden Quartal.
(Mit Material von Keystone-sda)

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