Schweizer Fintech-Branche wächst weiter

7. März 2024 um 14:23
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Illustration erstellt durch Inside IT mit Midjourney.

Besonders die Zahl der neuen Firmen mit einem Fokus auf Nachhaltigkeit ist gestiegen.

Die Schweizer Fintech-Branche ist auch im vergangenen Jahr gewachsen. Noch nie gab es so viele aktive Unternehmen. Besonders stark war das Wachstum laut einer Studie der Hochschule Luzern (HSLU) bei Firmen mit Fokus auf Nachhaltigkeit. Doch es zeigen sich auch gewisse Abkühlungs­tendenzen.
Ende 2023 gab es 483 Fintech-Unternehmen in der Schweiz, so viele wie noch nie. Das sind laut der veröffentlichten Studie der HSLU rund 11% mehr als im Vorjahr. Damit habe sich die Grösse des Sektors seit 2015 verdreifacht. Erstmals wurde in der Studie auch Liechtenstein berücksichtigt: 22 Fintech-Unternehmen sind im Fürstentum beheimatet.

Fokus Nachhaltigkeit

Besonders gross war das Wachstum im vergangenen Jahr bei der Zahl der Fintechs mit einem strategischen Fokus auf Nachhaltigkeit (+23%). Sie machen laut Studie rund 10% aller Schweizer Fintech-Unternehmen aus.
Das Interesse der Anleger an nachhaltigen Investitionsmöglichkeiten sei hoch, wird Studienleiter Thomas Ankenbrand zitiert. Die Verpflichtung der Banken, bei Privatinvestoren die Nachhaltigkeitspräferenzen abzufragen, begünstige dieses Wachstum noch zusätzlich.

Abkühlungstendenzen

Doch es zeigten sich auch Abkühlungstendenzen. Die Finanzierung von Fintechs hat laut der Studie 2023 abgenommen, sowohl bezüglich des Volumens als auch der Anzahl Transaktionen.
Insgesamt flossen 2023 noch 457 Millionen Franken in 68 Finanzierungsrunden in den Schweizer Fintech-Sektor. 2022 waren es laut Studie noch 605 Millionen Franken in 84 Finanzierungsrunden. Ob dieser Rückgang eine strukturelle Verlangsamung sei oder durch einen vorübergehenden Zinseffekt getrieben werde, könne man derzeit noch nicht sagen.

Mehr internationale Standortkonkurrenz

Die Schweiz erhalte zudem mehr Konkurrenz, sagt Ankenbrand. Stockholm habe Zürich und Genf im Ranking der attraktivsten Standorte für Fintech-Unternehmen überholt und von den Plätzen zwei beziehungsweise drei verdrängt. Angeführt wird die Liste weiterhin mit grossem Vorsprung von Singapur.
Die Platzierungen auf Rang drei und vier belegten, dass die Rahmenbedingungen für Fintechs in der Schweiz weiterhin gut seien, sagt der Studienleiter. Aber führende, internationale Finanzstandorte wie Amsterdam hätten aufgeholt.
Als erste Vertreter aus den USA folgen auf den Rängen 6 und 7 die Städte New York und San Francisco. Die erste deutsche Stadt ist Berlin auf Platz 10.

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