Schweizer Grossbanken drohen hohe Bussen wegen Whatsapp

29. Juli 2022 um 14:27
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Foto: Thomas Leuthard / Pixabay

US-Behörden nehmen zahlreiche Banken ins Visier, weil deren Mitarbeitende Whatsapp für Kundenkommunikation einsetzten. Credit Suisse tätigt deswegen eine Rückstellung von 200 Millionen Dollar.

Die US-Börsenaufsicht SEC untersucht die Messenger-Verwendung bei zahlreichen amerikanischen und europäischen Finanzinstituten. Ins Visier der Behörden sind auch Credit Suisse und UBS geraten. Mitarbeitende der Banken sollen Whatsapp unter anderem für die Kommunikation mit Kunden genutzt haben.
Die Finanzbranche hat Angestellten seit langem verboten, Geschäfte auf nicht genehmigten Plattformen zu tätigen, um die Vorschriften zur Aufbewahrung von Aufzeichnungen einzuhalten. Die Börsenaufsicht hat laut 'Bloomberg' mehrere Beispiele dafür gefunden, dass Mitarbeitende über persönliche Konten auf Whatsapp kommunizierten.
Barclays gab in den Ergebnissen des zweiten Quartals bekannt, dass eine Vereinbarung mit den US-Behörden getroffen worden sei, eine Strafe in Höhe von 200 Millionen US-Dollar zu zahlen, weil "Geschäftskommunikation von Angestellten über elektronische Nachrichtenkanäle, die von der Bank nicht genehmigt wurden, erfolgte". Von den 5 grössten US-Investmentbanken verlangen die Aufsichtsbehörden aus dem gleichen Grund Strafen in Höhe von etwa 1 Milliarde US-Dollar.
Für mögliche Bussen haben weitere Grossbanken in ihren Bilanzen Rückstellungen bekannt gegeben, so auch die Credit Suisse. Bei der Präsentation ihrer Quartalszahlen kündigte sie in dieser Woche eine Belastung in der Höhe von 200 Millionen Dollar an, die im Zusammenhang mit der SEC-Untersuchung stehe. Die UBS bestätigte ebenso, dass sie mit den Behörden kooperiere, nannte aber noch keine konkrete Zahl zu Bussgeldern.

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