Spyware-Hersteller NSO soll für Whatsapp-Hack 168 Millionen Dollar Strafe zahlen

7. Mai 2025 um 09:04
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Foto: Arthur Mazi / Unsplash

Wegen der Ausspähung von Whatsapp-Nutzern mit der Spionage­soft­ware Pegasus verhängt ein kalifornisches Gericht eine Strafe gegen die israelische Firma NSO.

Wegen Ausspähattacken auf Whatsapp-Nutzer soll ein Entwickler von Überwachungs-Software fast 168 Millionen Dollar an den Whatsapp-Mutterkonzern Meta zahlen. Geschworene in Kalifornien haben entschieden, dass Meta von der israelischen Firma NSO knapp 445'000 Dollar als Schadenersatz zustehen. Hinzu kommt eine Strafzahlung von 167,25 Millionen Dollar. Das Urteil sei ein "wichtiger Schritt für den Datenschutz und die Sicherheit", schreibt Meta in einer Mitteilung. Es handle sich um den ersten "Sieg gegen die Entwicklung und den Einsatz illegaler Spyware, die die Sicherheit und Privatsphäre aller Menschen bedroht".
NSO will eine Berufung prüfen, sagte ein Sprecher dem Onlinemagazin "The Verge".
Meta hatte NSO 2019 verklagt, nachdem entdeckt worden war, dass die Firma über eine Schwachstelle ihre Überwachungs-Software mit dem Namen Pegasus auf Smartphones einschleusen konnte. Pegasus konnte danach unbemerkt für Nutzer unter anderem Kamera und Mikrofon einschalten, auf E-Mails und Textnachrichten zugreifen sowie Ortungsdaten abrufen. Die Software wurde unter anderem gegen Journalisten und Aktivisten eingesetzt. Auch Apple hat eine Klage gegen NSO eingereicht.
Dass das Vorgehen von NSO gegen Gesetze verstiess, wurde von dem Gericht bereits im Dezember entschieden. Im aktuellen Verfahren ging es um die Höhe der Strafe. NSO argumentierte in dem Prozess, dass die Technologie der Firma Ermittlungsbehörden und Geheimdienste unterstützte. Die US-Regierung setzte das Unternehmen aber bereits 2021 auf eine schwarze Liste.

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