Swisscom hat im 1. Halbjahr 2023 den Gewinn deutlich gesteigert. Grund für das Plus ist der Wegfall von Sondereffekten in Höhe von 82 Millionen Franken, die im Vorjahressemester für einen Taucher gesorgt hatten.
Der grösste Brocken war damals
eine Busse der Eidgenössischen Wettbewerbskommission (Weko) von 71,8 Millionen Franken. Nach Ansicht der Wettbewerbshüter hatte der Telekomkonzern zwischen 2006 und 2013 bei der Übertragung von Live-Fussball- und -Eishockeyspielen im Bezahl-TV seine marktbeherrschende Stellung missbraucht.
Nun ging es wieder deutlich aufwärts. Der Wegfall der einmaligen Effekte trieb den Reingewinn um 8,0% auf 848 Millionen Franken, wie Swisscom bekannt gab. Nicht ganz so stark wirkten sich die Sondereffekte beim Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) aus. Dieser kletterte um 5,1% auf 2,30 Milliarden Franken.
Ohne die Einmaleffekte und bei konstanten Währungen wäre der EBITDA um 2,1% gestiegen. Einen weiteren positiven Effekt in Höhe von 49 Millionen gab es beim Vorsorgeaufwand wegen des Anstiegs des relevanten Zinssatzes.
Erosion im Schweizer Telcogeschäft
Im Schweizer Kerngeschäft ging die Erosion weiter. Während der Umsatz im Schweizer Telekomgeschäft um 1,2% schrumpfte, konnte die Swisscom den Umsatz mit IT-Diensten für Geschäftskunden um 1,6% steigern.
Dagegen wuchs Swisscom weiterhin in Italien, wo der Umsatz um 4,3% auf 1,25 Milliarden Euro stieg. Der EBITDA sank allerdings wegen der Bildung von Rückstellungen für Rechtsverfahren um 1,2% auf 398 Millionen Euro. Überdies bekommt der grösste Telekomkonzern der Schweiz die Franken-Stärke zu spüren, die das Resultat der Mailänder Breitbandtochter Fastweb in Schweizer Franken drückt.
So sank der Swisscom-Umsatz insgesamt leicht um 0,3% auf 5,45 Milliarden Franken. Ohne die Euro-Schwäche hätte der Umsatz um 0,5% zugenommen. Mit den Zahlen hat die Swisscom die Erwartungen der Analysten knapp verfehlt.
Der blaue Riese lässt deshalb den Ausblick fürs Gesamtjahr unverändert. Die Swisscom erwartet weiterhin einen Umsatz von 11,1 bis 11,2 Milliarden Franken. Der EBITDA soll 4,6 bis 4,7 Milliarden Franken erreichen und die Investitionen rund 2,3 Milliarden Franken. Wenn diese Ziele erreicht werden, sollen die Aktionäre wieder eine Dividende von 22 Franken pro Aktie erhalten.