Twitter-Besitzer Elon Musk hat dem Facebook-Mutterkonzern Meta wegen dessen neuer Plattform Threads eine Klage angedroht. Meta habe "rechtswidrig Betriebsgeheimnisse und anderes geistiges Eigentum von Twitter veruntreut", schrieb Musks Anwalt in einem Brief.
Meta habe zahlreiche frühere Twitter-Mitarbeiter eingestellt, die nach wie vor Zugang zu "Betriebsgeheimnissen und anderen höchst vertraulichen Informationen" von Twitter gehabt hätten. So heisst es im Brief von Musk-Anwalt Alex Spiro an Meta-Chef Mark Zuckerberg, der auf der News-Seite 'Semafor' veröffentlicht wurde.
Diese Mitarbeiter seien gezielt eingesetzt worden, um binnen Monaten eine Nachahme-App zu erstellen. Spiro drohte, Musks Unternehmen behalte sich alle Rechte zum Schutz seines geistigen Eigentums vor, einschliesslich juristischer Mittel.
Meta dementiert, wie
'CNBC' schreibt. "Niemand aus dem Threads-Entwicklungsteam ist ein ehemaliger Twitter-Mitarbeiter", so der Meta-Kommunikationsdirektor auf Threads. "Das ist einfach nicht der Fall."
30 Millionen Downloads
Der Twitter-Konkurrent Threads war am Mittwochabend in rund 100 Ländern freigeschaltet worden. Nach Angaben von Zuckerberg wurde die App binnen Stunden 30 Millionen Mal heruntergeladen. Der Start in Europa verzögert sich aufgrund von
datenschutzrechtlichen Fragen.Insbesondere seit der
Übernahme von Twitter durch Tesla-Milliardär Musk im vergangenen Jahr hat sich zwar eine Reihe potenzieller Konkurrenten in Stellung gebracht, die um unzufriedene Twitter-User buhlen. Keiner konnte sich bislang jedoch als wirkliche Alternative etablieren. Der Brief der Twitter-Anwälte ist ein Anzeichen dafür, dass Threads der bisher ernsthafteste Konkurrent für Musks chaotische, aber immer noch zentrale Plattform sein könnte.