Ende 2027 will das Universitätsspital Zürich (USZ) ein neues Klinikinformationssystem (KIS) in Betrieb nehmen. Aus einer Vorankündigung ging bereits hervor, dass das neue KIS bestehende Lösungen konsolidieren soll. Man beabsichtige, eine Plattform zu beschaffen, die eine "umfassende Digitalisierung der Patient Journey mit einer ganzheitlichen Sicht auf Patientendaten" ermögliche, hiess es damals.
Jetzt hat das USZ die entsprechende Ausschreibung publiziert. In einem ersten Schritt will das Spital Anfang Juni einen Präqualifikationsentscheid fällen, wie daraus hervorgeht.
In einer ersten Stufe evaluiere man potenzielle KIS-Anbieter, schreibt das Spital. Anbieter, die sich qualifizieren, haben dann bis August Zeit, ein Angebot einzureichen. Der Zuschlagsentscheid soll schliesslich im November 2024 gefällt werden, mit dem Ziel, das Projekt im 2. Quartal 2025 zu starten.
Erfahrung in der Schweiz und auf Uni-Niveau
In der Präqualifikation konzentriere man sich auf die grundsätzliche Einigung des Anbieters, heisst es weiter. Dazu gehört unter anderem, dass der Anbieter das Kernprodukt selbst verwaltet und ein bestehendes Produkt anbieten kann. Das USZ wolle "ein Einführungs- und kein Entwicklungsprojekt starten" und "auf Bewährtes setzen".
Zu den weiteren Anforderungen gehört, dass der Anbieter Erfahrung in der Schweiz nachweisen kann. So wolle man die Kosten und das Risiko der Helvetisierung, also der Anpassung an die hiesige Gesetzgebung und Sprachen vermeiden. Zudem soll der Anbieter Erfahrung auf universitärem Niveau respektive der Grösse und Komplexität sowie den besonderen Ansprüchen der Forschung und Lehre mitbringen.
Wird es Epic?
Schon nach der
Publikation der Vorankündigung, wurde gemutmasst, dass das Zürcher Unispital den Anbieter Epic favorisiert. Die Epic-Lösung ist auch beim Luzerner Kantonsspital, dem Berner Inselspital im Einsatz und im Kinderspital Zürich geplant. Jost Tödtli, Experte für die Digitalisierung von Spitälern, schrieb auf Linkedin von einer Ausschreibung, "die Epic gewinnen dürfte".
Konkret vom Lieferanten gefordert werden gemäss der Ausschreibung neben sämtlichen KIS-Kernfunktionen Systeme für die Intensivmedizin, Anästhesie und Neonatologie sowie Radiologie und alle Labore. Zu den weiteren Anforderungen gehören Funktionen für die Steuerung, Workflows und die Patienteninteraktion.
Ebenfalls Teil der Ausschreibung sind Beratungsservices für die Planung, Konzeption und Einführung des Systems, inklusive Schulungen und Betriebsunterstützung.