In der Branche war schon seit längerem zu hören, dass das Zürcher Unispital (USZ) ein neues Klinik-Informationssystem (KIS) sucht. Dem Vernehmen nach soll intern der US-Anbieter Epic favorisiert werden, wie mehrere voneinander unabhängige Quellen verlauten lassen. Epic ist der Anbieter, der Ende letzten Jahres den
50 Millionen Franken schweren Zuschlag vom Zürcher Kinderspital erhalten hatte.
USZ will aktuelle Systeme konsolidieren
Damals unterlag der Schweizer Anbieter Cistec trotz des finanziell attraktiveren Angebotes. Das ist deshalb erwähnenswert, weil Cistec aktuell im USZ im Einsatz ist. Darüber hinaus setzt das Spital auf den Intensivstationen auf Metavision als Patientendaten-Managementsystsem (PDMS).
Wie einer aktuellen Vorankündigung auf Simap zu entnehmen ist, sucht das USZ nun also ein System, das beides ersetzt. Man beabsichtige, eine "umfassende Plattform für klinische Prozesse" zu beschaffen. "Basierend auf durchgängigen klinischen Prozessen" soll diese eine "umfassende Digitalisierung der Patient Journey mit einer ganzheitlichen Sicht auf Patientendaten" ermöglichen.
Epic ist das favorisierte KIS
Nebst den Kernfunktionen eines KIS soll das zu beschaffende System auch ein PDMS unter anderem für Intensivmedizin, Labore, digitale Patienteninteraktion und Analytics bieten. Ebenso integriert sein sollen Möglichkeiten für die Steuerung des Kapazitätsmanagements und Workflows. Der Anbieter müsse ausserdem imstande sein, "Planung, Konzeption, Konfiguration, Anbindung der Schnittstellen, Migration, Einführung, Inbetriebnahme und Betriebsunterstützung" zu leisten.
Die Formulierung dieser Ausschreibung deutet darauf hin, dass das USZ unbedingt Epic einführen will. Es ist das System, das auch beim
Luzerner Kantonsspital, dem
Berner Inselspital und eben auch beim Kinderspital Zürich im Einsatz ist. Jost Tödtli, Experte für die Digitalisierung von Spitälern,
schrieb auf Linkedin von einer Ausschreibung, "die Epic gewinnen dürfte".
Die Vorankündigung auf Simap erfolge "vorbehaltlich der Freigabe der Beschaffung", heisst es dort. Die Publikation der Teilnahmebedingungen erfolge voraussichtlich im April 2024.
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