Wefox, ein 2015 gegründetes deutsches Startup mit Schweizer Wurzeln, war aber in der Vergangenheit immer wieder in der Lage, im Rahmen von Finanzierungsrunden
viel Risikokapital einzusammeln. Dies ist Wefox nun trotz seiner Probleme ein weiteres Mal gelungen. Wie das Unternehmen mitteilt, haben Investoren weitere 25 Millionen Euro eingeschossen. Mit dem neuen Geld, so Wefox, wolle man die "nächste Wachstumsphase" vorbereiten.
Nur noch profitable Märkte
Vorerst geht es aber wohl eher darum, das Überleben von Wefox zu sichern, während sich das Unternehmen zurechtstutzt, um profitabel zu werden. Die Reorganisation sei schon seit 18 Monaten im Gang, schreibt das Startup. Die geschäftlichen Probleme seien vor allem von Verlusten in Italien und hohen Übernahmekosten verursacht worden. Man wolle sich deshalb auf Märkte konzentrieren, die bereits Profite abwerfen, oder in 12 Monaten profitabel werden könnten.
Die profitablen Märkte sind demnach die Schweiz, Österreich und die Niederlande. Obwohl man in Italien noch Verluste mache, wolle man aber auch dort aktiv bleiben, weil dieser Markt zu den Kernpositionen im Portfolio von Wefox gehöre. Dort werde man eine Reorganisation durchführen, um in die schwarzen Zahlen zu kommen. Aus dem grossen deutschen Markt will man sich aber ganz zurückziehen.
Versicherungsteil wird abgespalten
Zu den weiteren Massnahmen der Umgestaltung gehört die Schliessung von Technologiezentren in Spanien und Frankreich sowie der Verkauf von gewissen Unternehmensteilen. Ein österreichisches Tochterunternehmen, Experts Versicherungsmakler, habe man Mitte Juni bereits verkaufen können, so Wefox. Man werde auch weiterhin nach Käufern für Geschäftsbereiche suchen, die man nicht mehr als strategisch erachte, darunter das Geschäft in Polen.
Das Kerngeschäft von Wefox ist es, Versicherern eine Onlineplattform und ein Netzwerk von Agenten zur Kundenakquise anzubieten. Seit 2018 ist das Unternehmen aber auch selbst als Versicherer tätig. Dieser Geschäftsteil soll künftig als Wefox Insurance eigenständig werden und vom Kerngeschäft abgekoppelt werden.