Der IT-Distributor Also mit Sitz in Emmen hat in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2024 erneut einen Dämpfer hinnehmen müssen. Sowohl Umsatz als auch Gewinn sackten deutlich ab. An der Gewinnprognose für das Gesamtjahr hält das Unternehmen dennoch fest.
Im vergangenen Jahr fiel der Umsatz des Broadband-Distis um rund 15%. Im ersten Halbjahr schrumpfte der Umsatz nun um 11,4% auf 4,28 Milliarden Euro, wie das Unternehmen bekannt gab: "Diese Entwicklung wurde durch Kaufzurückhaltung im Consumer-Segment, besonders in Deutschland, Polen und den Niederlanden beeinflusst."
Dabei war der Rückgang im Bereich Supply mit einem Umsatzrückgang um 15% auf 2,77 Milliarden Euro am stärksten. Im Bereich Solutions schrumpfte der Umsatz um 5,8% auf 1,35 Milliarden Euro. Dagegen wuchs die kleinste Sparte Services um 13,7% auf 158,9 Millionen Euro. Im Cloud-Geschäft konnte Also ein Viertel zulegen.
Gewinn sackt ab
Noch grösser als beim Umsatz war der Taucher beim Gewinn. Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) sank um 15,65 Millionen auf 94,1 Millionen Euro. Dies liegt teilweise an gestiegenen Ausgaben. Unter anderem habe Also 12 Millionen Euro für zukünftiges Wachstum aufgewendet. Darunter seien Ausgaben für die IT-Infrastruktur, einen weiteren Ausbau der digitalen Plattformen sowie KI-gestützte Anwendungen. Zudem habe man in Fusionen und Akquisitionen investiert.
Unter dem Strich erzielte das Unternehmen lediglich noch einen Reingewinn von 41,6 Millionen Euro. Das ist ein Rückgang von 21%. Damit hat Also die Erwartungen der Finanzgemeinde bei weitem verfehlt. Analysten hatten mit deutlich mehr Umsatz und Gewinn gerechnet.
Ziele bestätigt
Dennoch bestätigte Also die Ziele für das laufende Jahr. Das Unternehmen strebt weiterhin einen EBTIDA von 265 bis 305 Millionen Euro sowie eine Kapitalrendite (ROCE) von über 25% an.
Dafür gebe es mehrere Gründe: So erwartet der Disti eine bessere Entwicklung des Marktes im zweiten Halbjahr 2024 gegenüber dem Vorjahr. Zudem sei mit einer Beschleunigung des Wachstums der digitalen Plattformen durch organisatorische Massnahmen zu rechnen. Ausserdem wirkten sich Akquisitionen in Italien, Österreich, Skandinavien und Tschechien positiv auf das Ergebnis aus.