Der Zürcher Stadtrat hat einmalige Ausgaben über rund 10 Millionen Franken bewilligt, um die Steuersoftware Nest auf den neusten Stand zu bringen. Diese Mittel werden aber vermutlich nicht ganz ausreichen, um das Steuersoftware-Update abzuschiessen, ist einem Stadtratsbeschluss zu entnehmen. Für die 2. Phase der Nest-Erneuerung fallen voraussichtlich nochmals 2,7 Millionen Franken an.
Ebenfalls bewilligt hat er jährlich wiederkehrende Kosten von 1,7 Millionen Franken für den Betrieb und die Wartung bis 2026. Dies entspricht den aktuellen Kosten für Betrieb, Wartung und Support.
Die Lösung Nest von KMS ist seit 2007 im stadtzürcherischen Steueramt im Einsatz. Über die Jahre sei Nest vom Kanton Zürich und weiteren Kantonen sowie von diversen Gemeindesteuerämtern stets weiterentwickelt worden, heisst es vom Stadtrat. Der aktuelle Release von 2018 werde aber nicht mehr allen modernen (sicherheits-)technischen und regulatorischen Anforderungen gerecht. Die Lösung könne nur noch über einen beschränkten Zeitraum weiter unterhalten werden.
Update in zwei Phasen
Einen Anbieterwechsel plant die Stadt nicht. Entsprechende Zuschläge wurden freihändig an den bisherigen Lieferanten KMS vergeben. Darunter ein Zuschlag in der Höhe von knapp 7 Millionen Franken für die Implementierung des Releasewechsels sowie von ebenfalls rund 7 Millionen Franken für den Betrieb und die Wartung der aktualisierten Lösung.
Ziel sei es, Neuerungen im Rahmen eines Updates auf den Major Release 2023 von Nest einzuführen. Das Update bringe zahlreiche Vorteile mit Hinblick auf Bedienbarkeit, Architektur, Datensicherheit und Automatisierung, ohne dass bewährte Funktionen aufgegeben werden müssten, schreibt der Stadtrat.
Mit dem Major Release R2023 werde die heute komplexe und unübersichtliche Funktionalitätslandschaft weitgehend standardisiert. Zudem bringe der Release auch eine Vereinheitlichung des Datenbanksystems, schreibt der Zürcher Stadtrat weiter.
Da die Implementierung mit einem höheren Aufwand verbunden sei, als ein herkömmlicher Releasewechsel, erfolge die Umsetzung in 2 Phasen. Die erste Phase betrifft die Module Steuerregister und Stammdaten, Communication Hub, Veranlagung und Steuerbezug. Sie soll in den Jahren 2023 bis 2026 umgesetzt werden.
In der Phase 2 werde in den Jahren 2025 bis 2028/29 das Update auch für die Module Debitor und Quellensteuer vollzogen. Der Umfang sei aus heutiger Sicht aber noch nicht abschliessend definiert. Unter anderem sei unklar, ob aufgrund von Zentralisierungsplänen seitens des Kantonalen Steueramts künftig noch eine Quellensteuer-Lösung benötigt werde. Somit können sich auch die Kosten von 2,7 Millionen Franken noch ändern. Sobald der Umfang der 2. Phase klar sei, werde man eine Erhöhung der bereits bewilligten Informatikausgaben beantragen, so der Stadtrat.