Illustration: Erstellt durch inside-it.ch mit Midjourney
Die Zuger Stadtschulen haben den Einsatz von Künstlicher Intelligenz erprobt. KI soll weiter in den Unterricht integriert werden.
In einem Pilotprojekt haben die Stadtschulen Zug den Umgang mit Künstlicher Intelligenz im Unterricht erprobt. In Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule Luzern (PHL) und der Pädagogischen Hochschule Zug (PHZ) wurden im letzten Jahr entsprechende Guidelines und Grundlagen erarbeitet. Das Projekt wurde dann zwischen März und Juli 2024 in den Schulen umgesetzt.
"Ziel des Projekts war es, die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrpersonen und Mitarbeitenden im Umgang mit KI zu befähigen, die Medienkompetenz der Lernenden zu stärken und den sinnvollen Einsatz von KI im Unterricht zu prüfen", heisst es in einer Mitteilung. Damit sollte sichergestellt werden, dass sowohl Chancen als auch Risiken der Technologie bewusst reflektiert und verstanden werden.
Der "Classbot" kommt in den Unterricht
Der erste Teil des Projekts habe dazu gedient, die Lehrpersonen und Schulleitungen auf die KI-Transformation vorzubereiten und KI-Guidelines für den Unterricht zu entwickeln und festzulegen. Diese Richtlinien seien auf vier wesentliche Inhaltspunkte reduziert worden: Kompetenz, Sicherheit, Balance und Integrität. Damit soll eine Orientierungshilfe für die Schulen geschaffen werden, "um die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen im Umgang mit KI aktiv und zielgerichtet anzugehen", heisst es in der Broschüre (PDF) zum Projekt.
Im zweiten Teil wurden Unterrichtseinheiten umgesetzt, die mit den KI-Guidelines verknüpft sind. Ziel sei es gewesen, Künstliche Intelligenz so im Unterricht einzusetzen, dass diese eine positive Wirkung entfalten kann. Peter Rigert, Dozent PHL und Projektleiter, sagt dazu in der Mitteilung: "Um dieses Ziel zu erreichen, entwickelten wir eine eigene Onlineplattform, auf der die Schüler und Schülerinnen in einer kontrollierten Umgebung mit KI-Chatbots interagieren können." Mit diesem "Classbot" nutzten Schülerinnen und Schüler ab der 5. Primarschulklasse KI-Werkzeuge in einem von der Lehrperson gestalteten Rahmen.
KI-Kompetenzen aufbauen
Projektbeteiligte (v.l.): Peter Rigert (PHL), Rektor Remo Krummenacher, Stadtrat Etienne Schumpf, Thomas Zurfluh (PHZ).
Remo Krummenacher, Rektor der Stadtschulen Zug zieht eine positive Bilanz des Projekts: "KI bietet das Potenzial, Lehr- und Lernprozesse grundlegend zu transformieren und wird voraussichtlich eine langfristige Präsenz in Schulen haben. Das Ziel ist klar: Wir müssen unsere KI-Kompetenzen aufbauen." Dabei sollen auch die nun geschaffenen Richtlinien helfen, um "einen Umgang mit dem Thema KI im Rahmen der Weiterentwicklung unserer Schule zu bearbeiten".
Auch der Vorsteher des Bildungsdepartements Etienne Schumpf (FDP) zeigt sich in der Mitteilung mit den Ergebnissen sehr zufrieden. "Das Projekt zeigt, dass die Stadtschulen Zug auch im Bereich von KI im Unterricht eine Vorreiterrolle einnehmen", so der Stadtrat. Die Integration von KI in den Unterricht werde weitergehen.