Amazon will noch im laufenden Jahr 2025 rund 100 Milliarden Dollar in Infrastruktur investieren, den grössten Teil davon in den Ausbau von Rechenzentren für Künstliche Intelligenz. Die Nachfrage der IT-Kunden nach Ressourcen dafür sei so gross, dass die Cloud-Sparte AWS auf Kapazitäts-Engpässe treffe, sagte Amazon-Chef Andy Jassy anlässlich der Vorlage der aktuellen Quartalszahlen.
Im vergangenen Quartal investierte Amazon bereits 26,3 Milliarden Dollar in den Ausbau seiner Infrastruktur. Jassy stellte in Aussicht, dass die Engpässe mit zusätzlichen Chip-Lieferungen und besserer Energieversorgung im zweiten Halbjahr nachlassen sollten.
Auch der Software-Riese Microsoft, der mit dem ChatGPT-Entwickler OpenAI kooperiert,
beklagte vergangene Woche, dass er nicht genug Kapazität für die KI-Bedürfnisse seiner Kunden habe.
Starker Dollar drückt Umsatzprognose
Amazon enttäuschte unterdessen die Börse mit seiner Prognose für das laufende Quartal. Die Aktie fiel im nachbörslichen US-Handel um gut 4%. Im Weihnachtsquartal übertraf der weltgrösste Onlinehändler mit seinen Eckdaten dagegen die Erwartungen der Analysten.
Der Umsatz stieg im vergangenen Quartal im Jahresvergleich um 10% auf 187,8 Milliarden Dollar. Der Gewinn wurde mit 20 Milliarden Dollar fast verdoppelt. Die Erlöse der Cloud-Sparte AWS, die vom KI-Boom profitiert, stiegen um 19% auf 28,8 Milliarden Dollar und lagen damit im Rahmen der Erwartungen.
Für das laufende Quartal sagte Amazon einen Umsatz zwischen 151 und 155,5 Milliarden Dollar voraus. Analysten waren im Schnitt von über 158 Milliarden Dollar ausgegangen.