Microsoft hat im vergangenen Quartal die Erwartungen der Börse an das Wachstum seiner Cloud-Sparte verfehlt. Der Software-Konzern berichtet
von Kapazitätsengpässen, wegen derer die Nachfrage der Kunden nach Angeboten mit Künstlicher Intelligenz nicht ganz erfüllt werden könne. Das werde auch noch im laufenden Geschäftsjahr zu spüren sein, sagte Finanzchefin Amy Hood.
Die Erlöse im Cloud-Geschäft stiegen im Jahresvergleich um 21% auf 40,9 Milliarden Dollar. Analysten hatten im Schnitt mit 41,1 Milliarden Dollar gerechnet. Die Aktie fiel im nachbörslichen US-Handel um mehr als 4%.
Der Konzernumsatz insgesamt legte in den drei Monaten bis Ende Dezember um 12% auf 69,6 Milliarden Dollar zu. Der Gewinn stieg um 10% auf 24,1 Milliarden Dollar. Operativ verdiente der Konzern fast 32 Milliarden Dollar und damit 17% mehr als vor einem Jahr.
Wachstum beinahe in allen Sparten
Der Umsatz des Softwareriesen stieg beinahe in allen seinen Geschäftsbereichen. Der Umsatz mit Microsoft-365-Produkten und -Services für Unternehmen stieg laut Microsoft beispielsweise um 16%, der Umsatz mit Linkedin um 9%. Server-Produkt und Cloud-Services, zu denen Azure gehört, legten um 21% zu, der Bereich Dynamics und Dynamics Cloud Services um 15%.
Geringes Wachstum gab es nur im Hardwarebereich. Der Umsatz mit Xbox und Games stieg um 2%, der Umsatz mit Windows OEM und Devices um 4%.
80 Milliarden Dollar für Training von KI
Die Kapitalinvestitionen erreichten 22,6 Milliarden Dollar und waren damit in etwa doppelt so hoch wie vor einem Jahr. Insgesamt will Microsoft im bis Ende Juni laufenden Geschäftsjahr 80 Milliarden Dollar in den Ausbau der Infrastruktur für Training und Betrieb von Software mit Künstlicher Intelligenz (KI) ausgeben.
Konzernchef Satya Nadella sagte, dass Microsoft und der ChatGPT-Entwickler OpenAI als Partner deutliche Effizienzgewinne bei KI erzielt hätten. Das war eine Reaktion auf die chinesische KI-Software Deepseek, die angeblich mit sehr geringem Energieaufwand entwickelt wurde. Nadella gestand Deepseek "einige echte Innovationen" zu, die künftig breit verwendet würden.