Der französische IT-Dienstleister Atos will einen Neuanfang wagen. Wie 'Reuters' berichtet, will der neue CEO Rodolphe Belmer den Konzern um 3 Geschäftsbereiche herum neu organisieren und den derzeit 21-köpfigen Vorstand umgestalten. Die Atos-Führung sei zu komplex, was die Entscheidungsfindung behindere, so der CEO. Belmer kommt vom Satellitenbetreiber Eutelsat und war erst
Ende Januar zu Atos auf den neuen Chefposten gewechselt, wenige Tage nach der Bekanntgabe einer Gewinnwarnung für die Ergebnisse des Jahres 2021.
Laut dem Bericht hat der Konzern im vergangenen Jahr die Hälfte seines Marktwerts wegen Bilanzierungsfehlern und wegen des gescheiterten Übernahmeversuchs von DXC eingebüsst. Das habe das Vertrauen der Anleger erschüttert und bereits im Oktober zum Rücktritt von Belmers Vorgänger Elie Girard geführt.
Belmer hat nun erklärt, seine Hausaufgaben gründlich gemacht zu haben. Was das konkret bedeutet, ist aber noch unklar. Jedenfalls erfolgen die erst summarisch angekündigten Umbauabsichten, nachdem der Konzern für das 2. Halbjahr 2021 Abschreibungen in Höhe von 2,4 Milliarden Euro ausweisen musste. Die Wertverminderungen verteilen sich laut 'Reuters' mit rund 1,9 Milliarden Euro auf den Firmenwert sowie auf Vermögenswerte wie Rechenzentren und geleaste IT-Ausrüstung. Weitere rund 500 Millionen Euro seien für Vertragsvermögen, Rückstellungen für uneinbringliche Forderungen und Rückstellungen für künftige Verluste abgeschrieben worden.
Ein vollständiger Sanierungsplan und Ziele sollen im 2. Quartal vorgestellt werden. Man könne jetzt ein neues Kapitel bei Atos aufschlagen, so der CEO bei der Bekanntgabe des Turnarounds-Vorhabens.