Nun ist es amtlich: Google wird seine Suchservices mit mehr Künstlicher Intelligenz bewaffnen und einen KI-Chatbot lancieren. Dies schreibt Sundar Pichai, CEO der Google-Mutter Alphabet, in einem Blogpost. Damit nimmt der Suchmaschinen-Primus die Herausforderung von Microsoft offiziell an. Der konversationelle KI-Dienst wird "Bard" heissen und bereits nächste Woche einer breiten Öffentlichkeit zugänglich sein.
Bard soll kindgerechte Antworten auf schwierige Fragen liefern können, verspricht Pichai. Auch die Google-Suche wird aufgemotzt und soll künftig komplexere Anfrage selbständig beantworten können. Etwa ob das Erlernen der Gitarre oder des Klaviers schwieriger ist und wie viele Stunden man dafür aufwenden muss. Seit zwei Jahren setzt man bei Google auf KI-Modelle wie Bert und Mum zur Verbesserung der Suche.
Bard schaffe aber "völlig neue Möglichkeiten, mit Informationen umzugehen", heisst es im Blogbeitrag des Google-CEOs. Die Software soll dazu auch auf Informationen aus dem Internet zugreifen können, was bei ChatGPT nicht der Fall ist. Es ist eine Abkehr
von Googles vormaliger offizieller Zurückhaltung in Sachen Künstliche Intelligenz in freier Wildbahn, auch wenn Pichai von einem verantwortungsbewussten Umgang schreibt und auf interne
KI-Richtlinien von 2018 verweist.
Zum Einsatz kommt Lamda (Language Model for Dialogue Applications) von Google, jenes Tool, in dem ein Google-Ingenieur letztes Jahr ein Bewusstsein entdeckt haben wollte und Alarm schlug. Noch soll ein vereinfachtes, Ressourcen-schonenderes Modell zum Einsatz kommen, dessen Einsatz in Tests einfliessen soll. Google will Unternehmen eine API zur Verfügung stellen, damit diese Anwendungen dafür entwickeln können.
Microsoft will heute informieren
Microsoft will sich noch heute zu seinen Plänen mit ChatGPT und seiner Suchmaschine Bing äussern. Dies schreibt die Agentur 'Reuters', der eine Einladung vorliegt. Demnach hat auch OpenAI-CEO Sam Altman seine Teilnahme angekündigt. Dessen Tool soll bereits von 57 Millionen Usern genutzt werden, wie Analysten schreiben. Ganz offensichtlich hat das die Techwelt in Aufregung versetzt.
Auch in China ist der Wettlauf um das Internet der Zukunft gestartet . Der Tech-Konzern Baidu plant Tests im Projekt "Enhanced Representation through Knowledge Integration", kurz: "Ernie Bot" im März abzuschliessen. Investoren beobachten die Entwicklung mit Interesse. In Folge der Mitteilung schoss der Aktienkurs von Baidu in die Höhe. Laut
'Reuters' will Baidu das KI-System ebenfalls in seine Suche integrieren und als eigenes Tool anbieten.