Im Jahr 2023 habe die Bundesverwaltung Zahlungen im Umfang von 7,74 Milliarden Franken für Beschaffungen getätigt. Damit sei eine knappe halbe Milliarde mehr als im Vorjahr ausgegeben worden, wie das Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL) mitteilt. "Diese Zunahme bezieht sich hauptsächlich auf die Bereiche Nationalstrassen, Migration, IKT und Rüstung", heisst es im publizierten
Bericht zum Beschaffungscontrolling, den der Bundesrat zur Kenntnis genommen hat.
Es seien 998 Zuschläge über dem WTO-Schwellenwert (Dienstleistungen bei 230'000 Franken und Bauleistungen bei 8,7 Millionen Franken) mit einem Gesamtvolumen von 6,4 Milliarden Franken vergeben worden. Davon 85%, konkret 5,4 MIlliarden Franken, "in einem Wettbewerbsverfahren" und 15% oder 1 Milliarde in freihändigen Verfahren.
Elbit und Swisscom grösste IKT-Auftragnehmer
Fast jeder fünfte Franken fliesst in den Bezug von IKT-Leistungen. In diesem Bereich wurden 1,5 Milliarden Franken ausgegeben, heisst es. "Mit einem Anteil von 19% nahm dieser Bereich gegenüber dem Vorjahr um einen Prozentpunkt zu", so der Bericht.
Zu den grössten Nutzniessern dieser Vergaben zählen die fünf Firmen Elbit (Anteil von 4,4%), Swisscom (4,4%), Atos (3,8%), Global IT (3,5%) und Thales (3,3%). Die meisten davon sind Lieferanten der Armee. So liefert das erstgenannte Unternehmen Führungs- und Informatiksysteme für die Schweizer Armee. Ebenso Atos, Global IT und Thales. Swisscom stellt Kommunikationstechnik und Rechenzentren zur Verfügung.
Militär beschafft am meisten
Entsprechend hoch sind die Beschaffungen des Militärs: Prozentual war das Bundesamt für Rüstung (Armasuisse) für knapp 43% der Beschaffungen verantwortlich. Dabei ging es beispielsweise um Lebensmittel, Textilien, Treibstoff, Rüstungsgüter, Medizin, Kraftfahrzeuge, Transport, Sport, Informatik- und Kommunikationstechnik (IKT) der Armee sowie militärische Bauten. 16 Prozent der Beschaffungszahlungen – rund 1,2 Milliarden Franken – flossen im Jahr 2023 an Firmen mit Sitz im Ausland.
Bei den Zuschlagskriterien berücksichtigt der Bund zunehmend die Qualität stärker als den Preis, wie es im Bericht weiter heisst. "Gegenüber dem Vorjahr lässt sich insgesamt eine positive Tendenz feststellen", bilanziert das BBL.
(Mit Material von Keystone-sda)