Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) investiert bis zu 5,5 Millionen Franken in die Covid-Apps und sichert damit deren Betrieb durch die Firma Ubique bis spätestens Ende 2023.
Das vermeldeten wir am Montag exklusiv.
Heute hat der Bundesrat bekannt gegeben, dass die Zertifikatspflicht im Inland aufgehoben werde. Nur der Zeitpunkt dafür ist noch offen, weil sich zuerst die Kantone dazu äussern dürfen.
Gesundheitsminister Alain Berset erklärte im gleichen Rahmen, weshalb die Investitionen des BAG trotzdem sinnvoll und notwendig seien. Die Apps für das Contact Tracing und für das Covid-Zertifikat haben noch nicht ausgedient. Das Zertifikat bleibe wichtig für Reisen ins Ausland.
Apps sollen nicht auf dem Müll landen
Auch seien die Kantone grundsätzlich frei, weiterhin auf Zertifikate zurückzugreifen, sagte Berset. Entsprechend müssten die Applikationen für die Speicherung des Zertifikats und für dessen Kontrolle weitergeführt werden. Noch sei es nicht vorbei mit der Pandemie, mahnte der Gesundheitsminister.
Patrick Mathys, Leiter Sektion Krisenbewältigung und internationale Zusammenarbeit beim Bundesamt für Gesundheit (BAG), ergänzte, dass davon ausgegangen werden müsse, dass im Herbst und Winter das Coronavirus wieder stärker zirkuliere. "Es ergibt keinen Sinn, die App auf den Müll zu werfen und wieder von vorne zu beginnen."
"Das Virus bleibt in der Gesellschaft", sagte auch Bundespräsident Ignazio Cassis. Es gelte, vorbereitet zu sein auf das Management von saisonalen Wellen und gewappnet zu sein für ein Zurückkommen des Coronavirus im Herbst. "Und wir wissen nicht, was im Schengen-Raum mit der Zertifikatspflicht passiert."
BIT erklärt die Kosten in Höhe von bis zu 5,5 Millionen
Auf Anfrage von inside-it.ch erklärte Sonja Uhlmann, Sprecherin des Bundesamts für Informatik (BIT), die bis zu 5,5 Millionen Franken für die Firma Ubique würden "die Sicherstellung des reibungslosen Betriebs, die Durchführung der notwendigen Wartungsarbeiten und Supportleistungen sowie die Weiterentwicklung der Covid-Apps umfassen", sofern dazu ein politischer Auftrag bestehe.
"Bis Ende 2022 besteht die gesetzliche Grundlage für ein international anerkanntes Zertifikat", schreibt Uhlmann weiter. Dafür sind Kosten in Höhe von 2,47 Millionen Franken gesprochen. Der Zeitraum von Januar bis Dezember 2023 sei lediglich eine Option – je nach Entwicklung der Pandemie. Dafür können im Bedarfsfall 3 Millionen Franken abgerufen werden, die ebenfalls für Wartungsarbeiten und den Betrieb der Apps dienen.