Bundesrat Guy Parmelin habe am heutigen 11. April in Sofia das "Institute for Computer Science, Artificial Intelligence and Technology" (INSAIT) eröffnet, teilt das Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) mit. Gemäss der ETH haben neben Bundesrat Parmelin auch ETH-Präsident Joël Mesot und EPFL-Präsident Martin Vetterli an der Eröffnungsfeier teilgenommen. Weiter anwesend waren demnach Mariya Gabriel, die EU-Kommissarin für Innovation, Forschung, Bildung und Jugend, sowie Maria Leptin, Präsidentin des Europäischen Forschungsrates ERC.
Das Forschungsinstitut für Computerwissenschaften und künstliche Intelligenz sei eine Zusammenarbeit zwischen der Universität Sofia und den Eidgenössischen Technischen Hochschulen in Lausanne und Zürich, so die Mitteilung.
"Ich habe diese Initiative in den letzten drei Jahren vorangetrieben, doch eigentlich beschäftigt mich diese Idee schon seit fast 20 Jahren. Nun freue ich mich sehr, dass Osteuropa endlich ein Institut dieses Formats erhält", erklärt Martin Vechev, Professor für Informatik an der ETH Zürich.
Security, Quantencomputing und KI
Das INSAIT sei von Professoren und Professorinnen der beiden ETHs auf dem Weg zur Gründung begleitet worden. Die beiden Hochschulen werden das Institut mit ihrer wissenschaftlichen Expertise unterstützen. Weiter werde es Forschenden anderer führender Institutionen wie dem Institute of Science and Technology Austria (ISTA), dem Massachusetts Institute of Technology (MIT), der UC Berkeley, von Yale, Princeton und dem Technion – Israel Institute of Technology wissenschaftlich begleitet und beraten, schreibt die ETH Zürich.
Zu den Schwerpunkten des neuen Instituts gehören laut der ETH-Mitteilung maschinelles Lernen, Verarbeitung natürlicher Sprache, Computer Vision, Informationssicherheit, Programmiersprachen, formale Methoden, Quantencomputing und Computerarchitektur, und weitere Technologiegebiete.
Von bulgarischer Regierung gefördert
Das Startkapital des INSAIT beträgt rund 100 Millionen Dollar für die nächsten zehn Jahre. Finanzielle Unterstützung kommt von der bulgarischen Regierung sowie von Tech-Unternehmen wie Amazon Web Services, Google und Deepmind.
"Osteuropa ist voller kluger Köpfe in der Wissenschaft ‒ aber allzu oft werden die Ambitionen der Menschen aufgrund fehlender Einrichtungen, Finanzierung und Unterstützung eingeschränkt", wird Vechev in einem Bericht von
'The Recursive' zitiert. Das INSAIT habe auch zum Ziel, diesen Trend umzukehren und Talente anzulocken. Ausserdem solle die wissenschaftliche und technologische Kluft zwischen Ost und West überbrückt werden, um ein inklusives Wirtschaftswachstum und den Aufschwung zu fördern, ergänzt Vechev.