Im September hat sich die Ransomware-Bande Alphv die Glücksspielindustrie in Las Vegas ausgesucht: Mitte des Monates waren die beiden Casino- und Hotelkonzerne MGM Resorts und Caesars erfolgreich angegriffen worden. Die Caesars Gruppe bezahlte laut Medienberichten
15 Millionen Dollar Lösegeld.MGM hingegen weigerte sich zu bezahlen, obwohl Websites down, Online-Reservierungen nicht möglich und zahlreiche
Casino-Dienste ausser Betrieb waren. So funktionierten gemäss verschiedenen Meldungen Geld-, Spiel- und Kreditkartenautomaten nicht mehr. MGM Ressorts hatte damals als Reaktion auf den Angriff die Systeme heruntergefahren. Nun ist der Schaden bekannt.
MGM zählt rund 50'000 Beschäftigte und erzielt einen Jahresumsatz von über 13 Milliarden Dollar. Durch die Attacke werde das bereinigte operative Ergebnis um rund 100 Millionen Dollar niedriger ausfallen, teilte der Konzern mit. Vor allem die Auslastung des Hotels schlägt demnach zu Buche, die im September deutlich niedriger lagen als im Jahr zuvor und auch noch im Oktober nicht ganz das Vorjahresniveau erreichten. Im November habe sich der Betrieb erholt. Dies berichtet
'Heise'.Doch ausgestanden ist der Vorfall noch nicht. MGM bestätigte gestern Donnerstag in einer Mitteilung, dass persönliche Daten entwendet wurden. Die Namen, Kontaktinfos, Führerscheinnummern aber auch einige Sozialversicherungs- und Ausweisnummern sollen aus Transaktionen vor März 2019 stammen. Man habe die Kunden informiert, diese könnten kostenlos Dienste für Kreditüberwachung und Identitätsschutz in Anspruch nehmen, heisst es in der Mitteilung.
Die Bande Alphv hat sich nach mehreren Dementis zu Medienberichten und Beschimpfungen von Journalisten seit dem 17. September nicht mehr geäussert. Auf ihrer Website im Darknet sind keine Daten von MGM zu finden. Alphv schreibt dort, Systeme des Konzerns kompromittiert, aber vor der Notabschaltung von MGM keine Ransomware installiert zu haben.